Moderation: Felix Palent
Das Schwebende ist eine Herausforderung für unsere Wahrnehmungsprozesse, weil es sich im «nicht mehr und noch nicht» eingerichtet hat und damit gängigen Wissensformen, Begriffsbildungen und Ordnungsgedanken entzieht. Am Beispiel prominenter Texte – von Kafka und Musil, Goethe und Galilei, Italo Calvino und Jorge Luis Borges – geht Joseph Vogl Verhältnissen von Schwere und Leichtigkeit nach, in denen sich unsere Erkenntnisprozesse mit Machtordnungen und die Weltverhältnisse mit Seelenverfassungen überkreuzen.
Angesichts einer Gegenwart, die immer massiver von Gravitationskräften ökonomischer, ideologischer und militärischer Gewalten heimgesucht wird, ist Vogls Text eine Hommage an das Leichtwerden und die Momente des Fluiden, in denen aus scheinbar versteinerten Weltlagen die Frische eines Anfangs hervorzubrechen vermag.
Mit Joseph Vogl begrüßen wir einen der außergewöhnlichsten Philologen der Gegenwart, der wie kein anderer für kühne Gedanken und geistige Herausforderungen allererste Klasse steht.