Der neue Bereich unseres Portals macht es sich zum Anliegen, die internationalen Literaturszenen Berlins zu kartographieren, die handelnden Personen und ihre Schauplätze sichtbar und zugänglich zu machen. 
Die Entstehung der Rubrik wurde durch eine Förderung des Hauptstadtkulturfonds ermöglicht. 

Victoria Gosling

Autor/In

Vermittler/In

© Victoria Gosling

Steckbrief

Geboren am: 5.11.1977
Geburtsort: Swindon
Geburtsland: Britain
Lebt in: Berlin, Neukölln


Arbeitssprache: Englisch

Vita

Victoria Gosling gründete The Reader Berlin und The Berlin Writing Prize. Ihr Debütroman wird im in Großbritannien bei Serpent’s Tail (Sommer 2020) und in den USA bei Henry Hudson (Frühjahr 2021) erscheinen. Sie wird von Judith Murray von der Literaturagentur Greene & Heaton vertreten. Victoria wuchs auf einer Farm in Wiltshire auf, studierte Englische Literatur an den Universitäten Manchester und Amsterdam, und lebte in London, Australien, Brasilien und der Tschechischen Republik. 2008 stand sie auf der Shortlist des Mslexia Unpublished Novel Prize.


2008 zog Victoria nach Berlin und gründete 2011 The Reader Berlin, ein Forum für literarische Abenteuer, in dessen Rahmen sie Schreibwerkstätten in ganz Europa leitet, bereits ein Literaturfestival auf einer ehemaligen Festung organisiert hat, in Berlin abendliche Salons ausrichtet und in Griechenland und Italien Schreibretreats veranstaltet sowie eine ganze Reihe von Dienstleistungen für Autor/innen anbietet. Mit ihren Partnern The Circus Hotel und The British Council organisiert sie zudem den Berlin Writing Prize.


Neben der Leitung von The Reader ist Victoria als freiberufliche Lektorin, Schriftstellerin und Beraterin tätig; zudem hat sie früher für NPR an den Berlin Stories mitgearbeitet. In Form von Manuskripteinschätzungen, Mentoraten, Expertinnenfeedback und Anleitungen hat sie mit hunderten Schriftsteller/innen zusammengearbeitet und stand bei einer Vielzahl gegenwärtig verfügbarer Publikationen (gedruckt oder online) beratend zur Seite.

6 Fragen

Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?

Ich brauchte einen Ort zum Schreiben. Das bedeutete: Er musste erschwinglich sein (was er 2008 war); ich musste in Teilzeit arbeiten können, um meine Miete zu bezahlen; und er musste mich in meinen Schreibvorhaben unterstützen. Dann wurde ich abhängig von der Berlin Luft, was eigentlich seltsam ist, denn sie bringt mich allmählich um: Bevor ich hier herkam, hatte ich nie irgendwelche Allergien, jetzt habe ich jeden Frühling Atemnot und keuche.


An Berlin liebe ich:

Es ist die Stadt für mich. Ich fahre Rad und wandere umher, stöbere in Trödelläden, besuche die Schweine in der Hasenheide. Wir passen zueinander. Außerdem liebe ich das Haus, in dem ich wohne; es ist eine wirklich ungewöhnliche Hausgemeinschaft unter Führung unserer unbeugsamen hausmeisterin.


In Berlin vermisse ich:

Meine Familie. Die Landschaft, in der ich aufwachsen bin. Von November bis März vermisse ich die Sonne, die uns hier in Berlin nicht allzu oft besucht.


Ein Lieblingsort in Berlin:

Tempelhof, Teufelsee, Thai Park ... Oh, und einmal hat eine Erfahrung in der Berliner Philharmonie mein Leben verändert!


Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?

Ich denke schon. Ich fahre in meine Heimat und komme zurück, und die Umstellung ist ziemlich schmerzlich. In Berlin ist es leichter, weniger konventionelle Prioritäten zu pflegen.


Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:

Der große Meaulnes von Alain-Fournier. Pat Barkers Regeneration Trilogy. Der Spieler von Dostojewski.