Donna Stonecipher wuchs in Seattle und Teheran auf. Sie veröffentlichte vier Gedichtbände, zuletzt Model City (2015). Für ihr drittes Buch, The Cosmopolitan, wurde sie mit dem Preis National Poetry Series ausgezeichnet. Sie erhielt außerdem zahlreiche Arbeits- und Aufenthaltsstipendien, darunter in Yaddo und Djerassi. Gedichte von Donna Stonecipher wurden in vielen Zeitschriften veröffentlicht, darunter The Paris Review, und sowohl Model City als auch The Cosmopolitan wurden ins Spanische übersetzt. Ihr Prosa-Buch Prose Poetry and the City erscheint 2017. Sie übersetzt aus dem Französischen und Deutschen und arbeitet derzeit an einer Übersetzung von Friederike Mayröckers études, für die sie 2015 einen Förderpreis der National Endowment for the Arts gewann.
Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?
Die Liebe — zu Berlin. Ich verliebe mich in Städte. Neulich habe ich mich in Wien verliebt. Bei dieser Art von Liebe ist Fremdgehen gestattet.
An Berlin liebe ich:
Das Gefühl, dass so viele interessante Menschen hier leben, dass man deren Ende nie erreichen wird.
In Berlin vermisse ich:
Das Essen der US-Westküste.
Ein Lieblingsort in Berlin:
Der Tiergarten. Ich versuche, die Wege nicht auswendig zu lernen, was immer schwieriger wird. Ich will mich dort immer wieder verlieren koennen.
Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?
Vielleicht wegen eines längeren Auslandsaufenthalts als Kind ist für mich ein Entfremdungseffekt unentbehrlich für mein Schreiben. Ich wüsste nicht einmal, worüber ich „zu Hause“ schreiben soll.
Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:
„A la recherche du Temps Perdu“ – warum nicht.
2016 National Endowment for the Arts Translation Fellowship
2010-2015 Zahlreiche Aufenthaltsstipendien
2007 Gewinnerin National Poetry Series Wettbewerb
2002 Gewinnerin Contemporary Poetry Series Wettbewerb