Clare Wigfall ist in London geboren und lebte bereits in Berkeley, Prag, Edinburgh, Stuttgart; momentan lebt sie in Berlin.
Sie studierte Creative Writing an der University of East Anglia und wurde
für den besten Text ihres Jahrgangs mit dem Curtis Brown Prize[RC1] ausgezeichnet.
2007 veröffentlichte sie unter Lobeshymnen der Kritik ihren ersten Band Short Stories mit dem Titel
The Loudest Sound and Nothing (Faber & Faber). Im folgenden Jahr gewann sie den BBC National Short Story Award und wurde später von William Trevor für den E.M. Forster Award nominiert. 2017 war sie Fellow am Akademie Schloss Solitude, woraufhin die Edition Solitude eine deutsche Ausgabe ausgewählter Erzählungen unter dem Titel
Alles, was ich über Zahlen weiß (2018) veröffentlichte.
Nach zahlreichen Schreibworkshops in ganz Europa wird sie 2019 Guest Lecturer am Bard College Berlin. Gegenwärtig schließt sie ihren zweiten Band mit Short Stories für Faber & Faber ab, wonach sie einen Auftragsroman über das Malaya der britischen Kolonialzeit schreiben wird.
Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?
Ich bin aus einer Laune heraus gekommen. Mein Mann und ich haben Berlin ein Wochenende lang besucht, als wir in Prag wohnten, und wir mochten es so sehr, dass wir auf der Rückfahrt mit dem Zug beschlossen herzuziehen.
An Berlin liebe ich:
Ich mag sehr, wie ich in Berlin als Künstlerin leben und zugleich einen guten Lebensstandard pflegen kann. Und es ist eine tolle Stadt, wenn man Kinder hat.
In Berlin vermisse ich:
Eine gute Tasse Tee. Cheddar-Käse. Dass meine Familie in der Nähe ist.
Ein Lieblingsort in Berlin:
Kollwitzkiez, wo ich auch wohne.
Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?
Nein, aber ich bin in Berlin Mutter geworden und muss aufpassen, dass meine Identität als Schriftstellerin nicht hinter meiner Rolle als Mutter dreier wilder Mädchen verschwindet.
Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:
Ich hätte gar nicht wirklich gern das Buch eines anderen geschrieben, ich wünschte vielmehr, ich hätte mehr Zeit für mein eigenes. Sie existieren in meinem Kopf, aber ich wünschte, es gäbe sie auch auf Papier.