Dario Deserri wurde 1974 in Ferrara geboren.
Er verfügt über ein abgeschlossenes Studium als Historiker und Kulturwissenschaftler. Neben diversen Auslandspraktika und einem Studienaufenthalt in den USA und Turkmenistan arbeitete er mehrere Jahre als Museumspädagoge in einem Museum. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung am British Institute in Ferrara war er jahrelang nicht nur als „Operatore/Addetto Culturale“ und Touristikführer für verschiedene öffentliche Verwaltungen in Italien tätig, sondern auch als Kulturjournalist und Sprachtrainer. In der ersten beruflichen Erfahrung war er als Archivar für Management und Pflege von Datenbanken (Stadtplan Ferrara, Italien) verantwortlich.
Seit 2008 lebt er in Berlin, wo er Italienisch unterrichtet hat. Im Jahr 2011 gewann er den Preis Laurentum (Rom) in der Kategorie Italiener in der Welt. 2012 und 2013 war er unter den ersten drei Finalisten der internationalen Abteilung des Preises Vignola (Modena). 2014 erschien sein erster Roman „Come le Nuvole sopra Berlino“ (Wie Wolken über Berlin). Aufgrund einer Vollzeit Fortbildung im Journalismus hat er den Beruf bei Bertelsmann verlassen und sie am März 2017 nach einem Praktikum beim Internationales Literatur Festival abgeschlossen. Deserri ist aktuell Redakteur der Literaturzeitschrift L’Ippogrifo. Seit 2019 ist er im Management des Geschäftes Das süße Leben am Rathaus Schöneberg tätig.
2017 hat "Come le Nuvole sopra Berlino" den Preis Cosimo I de Medici in Prato (Florenz) gewonnen.
Come le Nuvole sopra Berlino. Ed. PuntoACapo 2014.
Gli Anni e la Città. - Ed. PuntoACapo 2018
Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?
Das Schicksal vielleicht. Die Freundschaft und die Liebe. Eine Geschichte, die schon im Jahr 2000 in New York angefangen hat. Sven aus Mainz, Roommate von mir, hat schon zu dieser Zeit bei einem Wein vor dem ehemaligen World Trade Center von Berlin gesprochen...
An Berlin liebe ich:
Sehr lieb könnte ich euch nie sagen/welche Straßen/so entfernt/ich es schaffte nach/so langer Zeit zurückzugehen./Ich sage nun, ich ließ mich/im Dunkeln hinausführen/von jemandem, der mich/in die Hand genommen hat/in die Stille. (G.Bassani)
In Berlin vermisse ich:
Die Schönheit und das Wetter Italiens, die besondere Stimmung von Ferrara ...
Ein Lieblingsort in Berlin:
Es ist genau, wo meine Geschichte angefangen hat: die Gotenstraße, nicht weit weg von Marlene Dietrichs Geburtsort. Der Natur-Park am Südgelände hütet immer noch meine ersten Erinnerungen in Berlin.
Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?
Ein anderer Mensch? Nein. Ich bin aber ein anderer Autor. Berlin ist - so paradox es sein mag - eine Stadt der Einsamkeit. Genau das ist wesentlich, um zu schreiben.
Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:
Schwer zu beantworten. Ich sage heute das, was morgen vielleicht schon anders wäre ... Prosa: „Le Città Invisibili“ - Italo Calvino. Poesie: „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt: Gedichte“ - Selma Meerbaum-Eisinger.