Der neue Bereich unseres Portals macht es sich zum Anliegen, die internationalen Literaturszenen Berlins zu kartographieren, die handelnden Personen und ihre Schauplätze sichtbar und zugänglich zu machen. 
Die Entstehung der Rubrik wurde durch eine Förderung des Hauptstadtkulturfonds ermöglicht. 

Stefano Zangrando

Autor/In

Übersetzer/In

Vermittler/In

BRIXNER PORTRAIT
© Giulio Monteduro

Steckbrief

Geboren am: 11.10.1973
Geburtsort: Bozen
Geburtsland: Italien
Lebt in: Berlin, Mitte


Ausgangssprache: Italienisch
Zielsprache: Deutsch
Arbeitssprache: Italienisch, gelegentlich Deutsch

Vita

Stefano Zangrando wuchs in Bozen (Südtirol) in einer italienischsprachigen Familie auf. Nach dem Abitur zog er nach Trient, wo er moderne Literatur studierte. 2000 war er zum ersten Mal als Sprachstudent und Praktikant in Berlin, weitere Aufenthalte als Doktorand und DAAD-Stipendiat folgten. Inzwischen schrieb er Literaturkritik für italienische Zeitungen und Zeitschriften, promovierte und setzte sich als Literaturvermittler und Übersetzer deutschsprachiger Literatur ein. 2006 war er Mitbegründer des Internationalen Seminars zur Romankunst an der Universität Trient, das er bis heute koordiniert. 2008 war er Stipendiat an der „Junge Akademie“ der Berliner Akademie der Künste, 2013 nahm er an das Internationale Übersetzertreffen des LCB in Berlin teil. 2016 leitete er eine Übersetzungswerkstatt in seiner Geburtsstadt und wurde Mitglied der Südtiroler Autor*innen Vereinigung. Er lebt, arbeitet und pendelt als Dozent, Übersetzer und Autor zwischen Berlin und der Region Trentino-Südtirol. 

6 Fragen

Was hat Sie nach Berlin verschlagen? Die Liebe? Der Zufall? Die Weltpolitik?

Der Zufall – das ist, wie ich vermute, das andere Wort für Schicksal.


An Berlin liebe ich:

Die etwas unharmonische Vielfalt – von der Stadtstruktur bis hin zur Unberechenbarkeit jeder einzelnen Begegnung – und die diffuse Lockerheit.


In Berlin vermisse ich:

Meinen Sohn und das Obst und Gemüse aus dem Garten seiner Großeltern.


Ein Lieblingsort in Berlin:

Überall, wo das schräge Sonnenlicht spätnachmittags in Übergangszeiten einen ungehindert berühren kann.


Sind Sie in Berlin ein anderer Mensch, eine andere Autorin, ein anderer Autor als im Land Ihrer Herkunft? Inwiefern?

Nicht wirklich. Ich kann hier einfach zu mir und meinem Schreiben kommen, während die Zeit, die ich in meinem Herkunftsort verbringe, sich meistens als Ablenkung oder nicht ganz günstige Kompromisslösung manifestiert.


Ein literarisches Werk, das ich gern geschrieben hätten:

Ein eigenes, das ich bisher viel zu lang nur im Kopf habe. Meine Lieblingswerke lese und lese ich lieber als zu bedauern, dass ich sie niemals hätte schreiben können – im Gegenteil: Ich finde, man kann nie genug Vorbilder haben, von denen man sich inspirieren lasse

Würdigung

2018  Aufenthaltsstipendium des TOLEDO-Programms, LCB, Berlin


2009  Nachwuchspreis des deutsch-italienischen Übersetzerpreises


2008  Aufenthaltsstipendium der Akademie der Künste, Berlin


2006  DAAD-Stipendium für Nachwuchswissenschaftler

Werk

Veröffentlichungen in deutscher Sprache

Originalwerke

Fratello minore. Sorte, amori e pagine di Peter B.

arkadia, Cagliari, 2018 Romanessay

Mezze misure (ebook)

Zibaldoni, Angri, 2015 Prosa

Quando si vive

Keller, Rovereto, 2009 Erzählungen

Il libro di Egon

Greco & Greco, Mailand, 2005 Roman

Amateurs

alpha beta Verlag, Meran, 2016 Novelle

(mit S. Camilotti) Letteratura e migrazione in Italia. Studi e dialoghi

UniService, Trento, 2010 Literaturkritik

Aspetti della teoria del romanzo

Università di Trento, Trento, 2006 Essay

Übersetzte Werke

Kurt Lanthaler, Il morto nella roccia

alpha beta Verlag, Meran, 2020 Roman

Ingo Schulze, Peter Holtz. Autoritratto di un uomo felice

Feltrinelli, Mailand, 2019 Roman

Marica Bodrožić, Il tavolo di ciliegio (Kirschholz und alte Gefühle)

Mimesis, Mailand, 2017 Roman

Kurt Lanthaler, Il delta (Das Delta)

alpha beta Verlag, Meran, 2015 Roman

Adam Soboczynski, L’arte di non dire la verità (Die schonende Abwehr verliebter Frauen oder Die Kunst der Verstellung)

Feltrinelli, Mailand, 2012 Prosa

Ingo Schulze - Julia Penndorf, Il signor Agostino (Der Herr Augustin)

artebambini, Bologna, 2011 Kinderbuch

Ingo Schulze, Adam e Evelyn (Adam und Evelyn)

Feltrinelli, Mailand, 2009 Roman

Lydia Mischkulnig, L'intitolazione, in AA.VV., Risentimento

alpha beta Verlag, Meran, 2020 Erzählung

(Mit Giovanna Ianeselli) Waltraud Mittich, Micòl (Micòl)

alpha beta Verlag, Meran, 2017 Roman

Roland Schimmelpfennig, Il drago d'oro

evoè Teatro, Rovereto, 2017 Theaterstück

Ingo Schulze, Noi nella crisi. Chi paga il conto?

ADV, Lugano, 2013 Essays

Adriana Altaras, Gli occhiali di Tito (Titos Brille)

alpha beta Verlag, Meran, 2012 Roman

Ingo Schulze, Arance e angeli. Bozzetti italiani (Orangen und Engel. Italienische Skizzen)

Feltrinelli, Mailand, 2011 Erzählungen

Ingo Schulze, Bolero berlinese (Handy)

Feltrinelli, Mailand, 2008 Erzählungen

Herausgeberschaften

Ingo Schulze, L’utopia ferita

Il margine, Trient, 2016 Essays

(mit M. Rizzante u. W. Nardon), La poesia della prosa

Università di Trento, Trento, 2011 Literaturkritik

Ingo Schulze, L’angelo, le arance e il polipo

Nazione indiana, Aversa, 2010 Erzählung

(mit M. Rizzante u. W. Nardon), La scoperta del romanzo

Metauro, Pesaro, 2005 Essays

filadrëssa. Kontexte der Sudtiroler Literatur 09

Edition Raetia, Bozen, 2013 Literaturzeitschrift

(mit M. Rizzante u. W. Nardon), Al di là del genere

Università di Trento, Trento, 2010 Literaturkritik

(mit M. Rizzante u. W. Nardon), Finzione e documento nel romanzo

Università di Trento, Trento, 2008 Literaturkritik