Ditha Brickwell

© Marko Lipus

Steckbrief

geboren am: 28.7.1941
geboren in: Wien / Österreich
lebt in: Berlin, Steglitz

Vita

Ditha Brickwell ist 1941 in Wien geboren und aufgewachsen. In der Josefstadt ging sie zur Schule; 1959 begann sie an der Technischen Universität ihr Architekturstudium. Schon in dieser Zeit schloß sie sich der Wiener Bohème an, und diskutierteim in den Wiener Kaffeehäusern mit den prägenden Menschen jener Zeit, mit den Dichtern und Ereigniskünstlern H.C. Artmann, Gerhard Rühm, Oswald Wiener - aber auch mit Malern, wie Ernst Fuchs und Fritz Hunderwasser - und Bildhauern, z.B. Karl Prantl. Die Wiener Bohème hatte berühmte Besucher, so Elias Canetti und Henry Miller, die Ditha Brickwell auf diese Art in langen Gesprächen persönlich kennen lernte. Die Wiener Bohème war auf Reisen und siedelte zeitweilig im Ausland. Für Ditha Brickwell war es leicht, es ihr gleich zu tun - fand sie doch als Architekturstudentin überall Arbeit und Unterkommen: in Paris, in Jerusalem, in Helsinki, in Berlin. In Israel war sie drei Jahre, nahm auch an den Ausgrabungen in Massadah teil und arbeitete bei Arieh El Hanani, dem Erbauer des Yad va Schem. In Berlin blieb sie dann. Die eingemauerte Stadt wurde zum zweiten Wohnsitz, zur Bleibe für ihre Familie. Zu schreiben begann sie sehr früh - mit sieben Jahren - und mit solchem Erfolg, daß sie sofort wieder aufhörte, um nicht zu versagen. Ditha Brickwell wandte sich vorerst - angeregt durch ein weiteres Studium an der Columbia University in New York - der Regionalentwicklung zu und machte hinfort Programme für Landstriche und Stadtteile in Berlin, in Brüssel ... Spät, genau gesagt, unter einem Apfelbaum in Lunz am See, beschloß sie: "wenn ich, wie ich es mir als Kind versprochen habe, schreiben will, muß ich jetzt anfangen." Und so entstand dort 1986 die Erzählung DAS BEGRÄBNIS und wurde von Gerald Bisinger in Höllerers Zeitschrift "Literatur im technischen Zeitalter" herausgebracht. Es folgten weitere Veröffentlichungen von Erzählungen und - auf den Rat von Helmut Eisendle hin - Essays: in der "Rampe", der "AUF", der "ndl" - bis 1999 der erste große Roman ANGSTSOMMER im Mandelbaum Verlag Wien erschien. 2001 folgte der zweite Roman DER KINDERDIEB bei Deuticke. Es liegen bis jetzt 11 Bücher vor - alle noch lieferbar. Mehreren Geschichten Sammlungen und Essays folgten: Ein Essay Roman DIE AKTE EUROPA - EINE UTOPIE GEHT VERLOREN und ein Roman über die Militarisierung der Jugend am Beispiel des Slovenischen Bürgerkriegs - FEDJAS FLUCHT. Darauf folgte ein Erzählband DIE WELT UNTER MEINEN ZEHEN, erschienen August 2019 im Drava Verlag, Klagenfurt. 2020 veröffentlichte Ditha Brickwell die Essay Sammlung WIR, DER FEIND VON UNS - Nachdenken über Grundfiguren unserer Angst - im Passagen Verlag Philosophie, Wien. Das seit langem vorbereitete Opus Magnum ist die Romanilogie DUNKELREISE: Das erste Buch ENGELTREIBER erschien 2023 im Drava Verlag, zu Beginn 2024 zwischendurch eine veränderte Neuauflage des Erzählbandes 7 LEBEN - Geschichten von Frauen und vom Glück im Unglück. Seit Oktober 2024 liegt nunmehr das zweite Buch der Trilogie vor: DIE ANDERE SEITE DER NACHT: Es erzählt vom Schicksal jüdischer Familien in Berlin und ihrer christlichen Helferinnen zur Zeit des Nationalsozialismus - von Mut und Empathie und Überlebensglück starker Frauen. 


Ditha Brickwell liest gerne vor, und die lange Liste der Lesungen hat eine entsprechende geographische Spannweite von oberösterreichischen Dörfern bis in das staubig-heiße Tunis. Spuren dieser Lesungen sind auf mehreren CD und auf Youtube unter Politik und Poesie als Videos sowie bei Radiosendern (z.B. bei "Literadio", Deutschlandfunk, Ö1) zu hören. Der dritte Band der Trilogie SCHWARZE SONNE ÜBER DER JOSEFSTADT ist in Vorbereitung, ebenso der Episoden Roman GEWITTER - Die drolligen Dramen eines Lebens.

Würdigung

Bruno-Kreisky Preis für das Politische Buch 2007, verliehen in 2008, Wien, Renner Stiftung

Aktuelles

NÄCHSTE LESUNGEN:



am Montag, 3. März 2025 um 18:00 Uhr Buchvorstellung in der Alten Schmiede Wien, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien

am Samstag, 29. März 2025 um 15:00 Uhr am Stand des PEN ZENTRUMS Deutschland e.V., Halle 5, Stand G 505, Leipziger Buchmesse

am Mittwoch, 8. April 2025 um 19:00 Uhr in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, Palais Wilczek, Herrengasse 5,  A-1010 Wien

am Montag, 26. Mai 2025 um 19:00 Uhr im Café Kellermann, R.-Breitscheidstrasse 32, 14482 Potsdam Babelsberg

am Donnerstag 26. Juni 2025 um 18:30 Uhr im Foyer der Interimbibliothek Bergstrasse der Staatsbibliothek Dresden, Zellescher Weg 21-25, 01217 Dresden


RUNDFUNKINTERVIEWS:


Deutschlandfunk: Zwischentöne am 1.12.2019 mit Joachim Scholl, im Archiv bis 5.2.20:


https://www.deutschlandfunk.de/dlf-audio-archiv.2386.de.html?drau:broadcast_id=149


Im Archiv des Literadios: https://cba.fro.at/425468 oder htps://no.na.net/dispositiv


 


 

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Veröffentlichungen in Anthologien

Sieben Leben

Drava 2024 Novellen

Wein hören und Wein lesen, in: Rolf Schwendter, Linde Waber, koch au vin

Mandelbaum Verlag, Wien 2007 Kurzprosa

Im Augenblick die Aufgabe, in: Erich Hackl, Das Y im Namen dieser Stadt

Ennsthaler, Steyr, Oberösterreich 2005 Erzählung

Das Reden der Bäume, in: Ben Wargin, Der Baum bist Du

Jovis Verlag, Berlin 2002 Kurzprosa

Der Weihnachtsgang des Heiligen Antonius, in: Linda Stift, Martina Schmidt, Weihnachten für Fortgeschrittene

Deuticke Verlag, Wien 2000 Erzählung

Der letzte Umzug, in: HB70

Corvinuspresse, Berlin 1996 Erzählung

Donaustrom und andere Flüsse, in: Ruth Aspöck, Ein Buch von Flüssen

Edition die Donau hinunter, Wien 1994 Essay

Ein Museum der entschwundenen Augenblicke Notizen zu einer lebenslangen Begegnung mit Rudolf Schönwald

Mandelbaum Verlag Wien 2018 Essay

Das Wandelgulasch, in: Fest Essen, Rezepte von Autorinnen

Milena Verlag, Wien 2005 Kurzprosa

Wir der Feind von uns, in: El Awadalla,Traude Korosa, Herausgeber, ...bis sie gehen

Sisyphus Verlag, Wien 2004 Kurzprosa

Wendekreis der Arbeit, Wendekreis der Bildung, in: Chancengleichheit

Büchergilde Gutenberg, Frankfurt a.M. 2001 Essay

Schwarzes Land, in: Hans Haider, Alles Stille

Styria Verlag , Graz 1997 Erzählung

1945, Niemandsland, in: Helmut Einsendle, Österreich lesen

Deuticke Verlag, Wien 1995 Romanausschnitt

Veröffentlichungen in literarischen Zeitschriften

Liebe ist.... Essay, in: Straßenmagazin Die Stütze

Berlin Nr.5, 2006

Wir Ost West und über den Nordpol, in: AUF

Wien Nr. 86, 1994

Donaustromen en andere rivieren,in:Lust & Gratie, Literair Tijdschrift

Amsterdam Nr. 62, 2000

Der Bogen des Bösen, Essay, in: Straßenmagazin die Stütze

Berlin Nr. 3, 2006

Leopoldines Lektion, Romanausschnitt, in: ndl, Zeitschrift für deutschsprachige Literatur und Kritik

Aufbau Verlag, Berlin Nr. 2, 2001

Arbeit als Utopie, Essay, in: AUF-eine Frauenzeitschrift

Wien Nr. 18, 2004

Wirtschaft und Wanderung und Wir, Essay, in: AUF-eine Frauenzeitschrift

Wien Nr. 136, 2007

Das Wienerische auf der Flucht, in: Freibord, Zeitschrift für Literatur und Kunst,

Wien Nr. 129, 2005

...und Bulgarien darf noch warten, Essay, in: AUF

Wien Nr. 123, 2004

Wein hören und Wein lesen, in: Straßenmagazin Die Stütze

Berlin Nr. 12, 2007

Am Abend anders, Essay, in: AUF

Wien Nr. 103, 1998

Das Begräbnis, in: Sprache im technischen Zeitalter

Verlag Literarisches Colloquium, Berlin Nr. 101, 1987

Meine Mutter Genoveva, in: AUF

Wien Nr. 91, 1996

Die Ratte, in: AUF

Wien Nr. 84, 1994

Unruhe weiblich, in: ndl, Zeitschrift ür deutschsprachige Literatur und Kritik

Aufbau Verlag, Berlin Nr. 6, 1997

Alters Los, Essay, Elderly Journal.at

Wien, Online Nr. 2, 2007

Im Augenblick die Aufgabe, in: Die Rampe

Rudolf Trauner Verlag, Linz Nr. 2, 1989

Lücken, Löcher, Abenteuer, Essay, in: AUF-eine Frauenzeitschrift,

Wien Nr. 138, 2007

Lust auf Arbeit, in: AUF-eine Frauenzeitschrift

Wien Nr. 134, 2006

Mariana, die Verletzte, Erzählung, in: AUF

Wien Nr. 125, 2004

... und am Ende bist Du, Mutter, ein verlassenes Kind, Erzählung, in: AUF

Wien Nr. 121, 2003

Wendekreis der Arbeit, Essay, in: AUF

Wien Nr. 104, 1999

Utopia, wir warten, in: AUF

Wien Nr. 101, 1998

Das Leben der Eveline, in: Spectrum

Verlag Die Presse, Wien 19.11. 2005

sonstige Werke

Das Reden der Bäume, Hörspiel, Regie und Komposition: Martina Cizek, Wien; Stimmen: Caroline Koczan, Katrin Thurm, Walter Mathes, CD, Zeisig Studios, Wien 2007. Allerlei Ahnungslose,CD,Produktion. Martina Cizek, Stimme: Eva Dité, Zeisig Studios, Wien 2003 Arbeit als Utopie, Komposition und verschiedene Blasinstrumente: Martina Cizek, Zeisig Studios, 2003 Das Herz der Gaunerkunst, Funkerzählung, Studio Offener Kanal, Berlin 2005, Schwarzes Land, Hörstück, Sendereihe Passagen, Sender Freies Berlin, 1999 Ditha Brickwell auf der Frankfurter Buchmesse: www.literadio.at, Textvorstellungen 2003, 2005, 2006, 2019; Zwischentöne, Deutschlandfunk, 1. Dezember, 2019

Multimedia

Zuletzt durch Ditha Brickwell aktualisiert: 21.02.2025

Literaturport ID: 183