Olav Münzberg wurde am 25.10.1938 in Gleiwitz - seit 1945 Gliwice - im Kohlenpott Oberschlesiens geboren. Im Januar 1945 tauchte er in den Wirren des Zweiten Weltkrieges als Flüchtlingskind im Winzerdorf Sulzfeld am Main im Maindreieck in Unterfranken/Nordbayern auf. Ab 1950 lebte und wuchs er in der Kleinstadt Kitzingen auf und machte 1957 dort das Abitur. Er studierte Rechtswissenschaften und Philosophie in Würzburg und München - Philosophie bei den Professoren Lauth, Mezger, Guardini, Berlinger, Wagner. 1962, ein halbes Jahr nach dem Bau der Berliner Mauer, ging er nach Westberlin, und damit Rückkehr in eine Grossstadt. Neben seiner Referendartätigkeit studierte er Religions-, Philosophie-, Kunstwissenschaft und Germanistik u.a bei Dieter Henrich, Michael Landmann, Klaus Heinrich, Wilhelm Emrich, Peter Szondy und Walter Höllerer. 1967/1968 spielte und machte er u.a. mit Michael Schneider im Rahmen der Studentenbewegung Strassentheater. 1972 promovierte er in Ästhetik über das Thema “Rezeptivität und Spontaneität - Die Frage nach dem ästhetischen Subjekt oder soziologische u. politische Implikationen des Verhältnisses Kunstwerk - Rezipient, Rezipient - Kunstwerk in den ästhetischen Theorien Kants, Schillers, Hegels, Benjamins, Brechts, Heideggers, Sartres und Adornos” am Religionswissenschaftlichen Institut bei Prof. Klaus Heinrich an der Freien Universität Berlin und in den Nebenfächern am Philosophischen Seminar bei Prof. Furth und am Germanistischen Seminar der Technischen Universität bei Prof. Walter Höllerer. In der Folge führte er ein Doppelleben als freiberuflicher Schriftsteller - Belletrist, Sachbuchautor, Rezensent, ehrenamtlicher Vorsitzender der Neuen Gesellschaft für Literatur (NGL) (1985-90)und des VS Berlin-West (1989)und erster Gesamtberliner Vorsitzender des VS Berlin nach dem Fall der Mauer (1990-92)und Mitglied des Kuratoriums und später des Vorstandes des Literaturhauses Berlin - und als Kunst und Kulturwissenschaftler - Kunstkritiker, Organisator vieler, auch internationaler Ausstellungen, u.a. Jose Clemente Orozco, Diego Rivera (Mexiko)und Eröffnungsredner bei Kunstausstellungen. Er ist Mitgründer des Literaturhauses, des Offenen Kanals und der Literaturwerkstatt in Pankow, seit 1991 ehrenhalber Honorarprofessor an der Hochschule der Künste (HdK) Berlin, jetzt Universität der Künste (UdK) für Kunst und Kulturwissenschaft. Zusammen mit Janina Szarek, Krakau/Berlin gründete er die "Transformschauspielschule"(2002)und die deutsch-polnische Studiobühne, das "Teatr Studio am Salzufer" (2004) der "Internationalen Theater Werkstatt" (ITW) Berlin im Interesse der Vermittlung polnischer Kultur im bis heute an hochgradiger Verdrängung der Geschichte Polens laborierender Gesellschaft in Deutschland.
Lebt seit 1962 in Berlin (West), seit 1990 in Gesamtberlin.
Arbeitsstipendium der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten Berlin
Stipendium der Hermann Sudermannstiftung
Bürgermedaille des Bezirks Charlottenburg - Wilmersdorf, 2004
a)Sonstige Medien:
Lesungen ( Lyrik, Prosa, Essays...) in Literaturhäusern, Bibliotheken, Kunstämtern, Universitäten ( Ägypten, China, Japan, Kasachstan, Polen, Ukraine, Rumänien..)
b) Teilnahme an:
- Berliner Autorentagen 1986, 1987 usw.
- 15. Zagreber Literaturgesprächen 1988
- Internationaler serbischer Schriftstellerkongreß in Belgrad 1988
- 1. Bradforder Festival of European Community Literature, Bradford, Mittelengland
1989
- Schriftstellerkongreß des VS in Frankfurt 1989 u. 1991 in Lübeck / Travemünde,
1994 in Aachen, 1996 in Chemnitz, 2005 in Ingolstadt
- X. World Congress for Poets, 1991 in Kreta, Präs. Leopold Senghor
- Internationales Festival “Atlantida”, in Garachico, Teneriffa, Spanien
- Internationales Festival für Poesie in Struga, Mazedonien
1992, 1993, 1994
- Taras Schewtschenko Festival in Nikolajev , Ukraine, 1994
- Internationales Schriftstellertreffen der Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres
“Waves of the Black Sea” auf dem Schiff “World Renaissance”
- Deutsch - Polnischer Poetendampfer auf der Oder, 1995, Bund der Gesellschaften
für zeitgenössische Literatur / Deutsche Gesellschaft / ORB Brandenburg / Deutsch
- Polnisches Literaturbüro und 1997 , Neue Gesellschaft für Literatur u. Verband
deutscher Schriftsteller
- "Dialog" - Deutsch - polnisches Schriftstellertreffen in Szczecin, 1995
- „Nächte der Poesie“ in Curtea de Arges, Rumänien 1998 und 1999
c) Organisation von Schriftsteller- und Wissenschaftlertreffen:
- Berliner Autorentage 1987 “Das Eigene und das Andere”
- Berliner Autorentage 1988 “15 Jahre Neue Gesellschaft für Literatur / NGL”
- 5. Biennale kleinerer Sprachen d. NGL - Jugoslawien 1987 im Rahmen d. 750
Jahrfeier Berlin “Keiner spricht jugoslawisch. Viele Sprachen, viele Geschichten, ein
Land.”
- 6. Biennale kleinerer Sprachen, Malta, 1989
- Berliner Autorentage 1990 “Sicht auf eine Stadt - Eins / Zwei / Eins”
- Leben in Deutschland: Die Sorben
- Sowjetdeutsche Literatur heute, 1990 m. d. Künstlergilde Esslingen
- Europa-Seminar der NGL Berlin “Mensch und Freiheit in der Literatur des
XX. Jahrhunderts” , 1992
- 7. Biennale kleinerer Sprachen - Ukraine, 1994
d) Reise nach Bosnien und Herzegowina 1999 zusammen mit der Lyrikerin Dana Nain-
Rudovic und dem Lyriker Richard Pietraß, Lesungen in Sarajewo, Banja Luka und Mostar
Persönliches:
Wichtig ist mir, dazu beizutragen, die groteske Unkenntnis über polnische Geschichte und Kultur in Deutschland abzubauen. Solange dies nicht geschieht,gibt es zu unserem östlichen Nachbarn keine wirkliche Entspannung.