Walle Sayer

Steckbrief

geboren am: 13.9.1960
geboren in: Bierlingen (Kreis Tübingen), Baden-Württemberg
lebt in: Horb am Neckar, Horb am Neckar

Kontakt: Marktplatz 23, 72160 Horb am Neckar

Telefon: 07451-6246640

Vita

STIMULANZIEN 

Ein Fenster, das unsignierte Jahreszeiten rahmt.
Die tote Maus, die morgens vor der Haustür liegt.
Abgestandenes Gesöff aus Wahlbier, Meßwein, Siegersekt.
Der Kinderblick, der einstmals Zirkuswägen nachsah.
In eine unreife Mostbirne beißen. 
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Walle Sayer, geboren 1960.Kindheit und Jugend im Schatten des 1478 erbauten und 62 Meter hohen Bierlinger Kirchturmes. Mit Siebzehn schlitterte er nach der Schule in eine Bankkaufmannlehre. Entkam in ein Kindergartenpraktikum und leistete seinen Zivildienst ab. Gab Deutschkurse und Hausaufgabenhilfe  in der damaligen Sammelunterkunft für Asylbewerber in Horb. Verband Leben und Arbeit durch „zwölf Kneipensemester“ (1985 – 1991) in einer selbstverwalteten Kulturgaststätte in Horb-Nordstetten.Und arbeitete danach zwei Jahre als Nachtbereitschaft im "Refugium", einem Altersheim in Horb-Dettingen.

Seit 1992 lebt er als Autor, Hausmann und Aushilfskellner mit seiner Familie in Horb-Dettingen.
Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller und im Deutschen P.E.N


"Dieser im Schwäbischen beheimatete, katzenleise daherkommende Menschenfreund hat sich im Ländlichen zu einem Meister des Minutiösen gemausert. Querweltein gratwandernd zwischen Verinnen und Entrinnen und noch dem Kleinsten zugewandt, erkennt er in ihm die Wunder alles Lebendigen: Feinheiten, die uns fortan freuen, wenn Pfützen den Himmel anhimmeln, Schnecke und Zeit einander bändigen, wir wieder um ein Ja und ein Nein gealtert sind."
Richard Pietraß

"In Walle Sayers Gedichten begegnen wir einer Welt, die noch in ihrer Erdenschwere etwas Lichtes und Schwebendes besitzt, und die für Augenblicke von allem Werkeln und Machen erlöst ist. Mitten am hellichten Tag darf sie von sich selbst ausruhen und zu einem Stillstand gelangen, bei dem uns nur die leise Frage umtreibt, ob nicht viel mehr die Dinge uns als wir die Dinge ansehen. Als sei der chinesische Dichter Po Chü-I nach einer über tausendjährigen Reise in den waldigen Bergen und Ebenen des Neckartales angelangt, machen diese Verse das, was immer schon offen zutage liegt, sichtbar."
Karl-Heinz Ott

Würdigung

1989, Vera-Piller-Poesiepreis
1994, Thaddäus-Troll-Preis
1995, Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
1996, Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg
1997, Förderpreis zum Hölderlinpreis der Stadt Bad-Homburg
1999, Förderpreis der Hermann-Lenz-Stiftung
2003, Amsterdam-Stipendium der Stiftung Kulturaustausch-Niederlande/Deutschland
2005, Staufer-Medaille des Landes Baden-Württemberg
2006, Aufenthaltsstipendium des Landes Schleswig-Holstein im Kloster Cismar
2009, Ludwig-Uhland-Förderpreis                                                                                                                                                    2017 Spreewald-Literaturstipendium                                                                                                                                              2017 Basler Lyrikpreis                                                                                                                                                                     2018 Gerlinger Lyrikpreis





 


 

Zuletzt durch Walle Sayer aktualisiert: 25.10.2024

Literaturport ID: 1505