Andra Joeckle wurde in Freiburg im Breisgau geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in der Nähe von Frankfurt am Main. Sie studierte Deutsche Philologie, Kunstgeschichte sowie Theaterwissenschaft in München, Berlin und Paris, wo sie an der Sorbonne mit einer Studie über „Paul Celans Übertragungen von Jules Supervielle“ den französischen Magistertitel erwarb. Nach zwei Jahren in Paris kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie 1996 mit einer Dissertation über Uwe Johnson bei Reinhard Baumgart an der Technischen Universität promovierte.
Von 1997 bis 2003 lebte sie als (DAAD-)Lektorin in Lille und in Grenoble, wo sie an Universitäten und Fachhochschulen deutsche Sprache, Literatur, Kunst, Landeskunde sowie literarische und Fachübersetzung unterrichtete.
2002 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Laura und die Verschwendung der Liebe“ im Residenzverlag, nachdem die Lektorin Astrid Graf nach einer öffentlichen Lesung in Klagenfurt auf Andra Joeckle aufmerksam geworden war.
Dann entdeckte sie das literarische Schreiben für den Rundfunk. Einen Fuß, beide Ohren und eins ihrer Herzen in den Rundfunk bekam sie durch ein Volontariat in der Hörspielabteilung von Deutschlandradio Berlin. Sie stieg ein mit Radioessays über Künstler wie Ré Soupault, Gustave Flaubert und Stendhal. Ihr erstes Hörspiel über die Fotografin Ré Soupault sendete Deutschlandradio 2007. Einem Stipendienaufenthalt in Polen verdankt sie ihr cappriciöses Reisefeature "Krakau mit Händen und Füßen" (Dradio 2009), das mit dem deutsch-polnischen Journalistenpreis ausgezeichnet wurde. 2009 gewann Andra Joeckle die Ausschreibung für die Hermannstädter Stadtschreiberstelle. 2010 erschien „ ‚Eine Stadtschreiberin ist interessanter als eine Bohrmaschine’ “ im Honterus Verlag in einer zweisprachigen Ausgabe. 2014 produzierte Deutschlandradio ihr erstes Originalhörspiel "Das Tangotier“, auf das 2017 ihr Originalhörspiel „Die Zecke“ folgte. 2017 veröffentlichte der Hybris Verlag erschien ihr neues Prosawerk „Novembertango“. Zuletzt veröffentlichte Deutschlandfunk Kultur 2022 das künstlerische Feature "Irre Gärten. Ein Trip durch ein reales und sureales Borges-Labyrinth in Venedig."
Andra Joeckle ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS).
Wertschätzungen:
"schwebt einen lyrischen Zentimeter über der Welt" (SZ)
"Ihre Lust am Wort bereichert ihre Texte auf zuweilen abenteuerliche Art und ihre kurioser Charme bereitet Vergnügen." (Helmut Mathes, Honterus Verlag)
"ebenso subtil wie subversiv poetisch" (H. Mathes)
"demonstriert auf sehr leise, aber intelligente Weise und auf einer elaborierten formalen Ebene einen hohen Bildungsanspruch und einen umfassenden Hunger nach Wissen"
(Jurybegründung, Wallerseestipendium)
"kongeniale Übersetzung … aufgrund ihrer eigenen dichterischen Tätigkeit die notwendige poetische Sensibilität … um die Herausforderungen des Textes eindrucksvoll zu bestehen"
(H. Schröder, Schauspieldramaturg, Saarländisches Staatstheater)
Friederike-Brion-Stipendium für Sorbonne-Studium in Paris
2000 Literaturkursstipendiatin in Klagenfurt
2003/2004 DAAD-Stipendium für ein Volontariat in der Hörspielabteilung von Deutschlandradio Berlin
2005/2006 Jahres-Arbeitstipendium des Deutschen Literaturfonds e. V.
2008 Residenzstipendium in der Villa Decius in Krakau der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
2009 Anschlussstipendium in Krakau
2009/2010 Stadtschreiberin in Hermannstadt/Sibiu
2010 Deutsch-Polnischer Journalistenpreis für das Reisefeature "Krakau mit Händen und Füßen", Deutschlandradio Kultur
Auszeichnung mit dem Wallersee-Literaturstipendium 2010
2012 Förderung als literarische Übersetzerin: Übersetzerseminar des Deutschen Übersetzerfonds e. V. im LCB
2020 Förderung einer Videopräsentation durch den Deutschen Literaturfonds e.V. https://www.youtube.com/watch?v=90jSL2BcFL8
2021 Stipendium (der VG Wort) für ein Künstlerisches-Feature-Vorhaben für Deutschlandfunk
2022 Ausgewählt in einem Kalenderwettbewerb von verdi mit einem Ölbild
2023 Ihr Prosastück "Die Rosssprachmeise" belegte Platz 4 (bei 100 Einsendungen) im Landschreiber-Literaturwettbewerb zum Thema "Sprache und Einsamkeit"
2024
25. Oktober 2024: Lesung "Sandeis". Ausgewählt in einem Schreibwettbewerb des VS zum Thema "Neue Zeit". Ab 18 Uhr im Literaturforum im Brecht-Haus. Mit meiner Lesung wird der Abend eröffnet.
September: Mein erotischer Text "Teasetango" soll in der 39. Ausgabe des renommierten Jahrbuchs "Mein heimliches Auge", einem Klassiker, im Konkursbuch Verlag von Claudia Gehrke erscheinen.
15. August 2024: Ursendung meines neuen künstlerischen Features: "Kostbarkeiten, Sammelleidenschaft und Krise. Das wilde Phänomen der Zu-verschenken-Kartons.
Zur Leipziger Buchmesse erschien im Hirnkost Verlag die Anthologie "Regen in Zeiten der Klimakrise oder Kann ChatGPT Literatur?" (Hardcover, 160 S., 20 Beiträge) mit meiner Erzählung "Regentanz".
Am 27. März 2024 wurde das Buch im Haus der Sinne in Berlin vorgestellt. Aus diesem Anlass lesen zwei Autorinnen ihre Beiträge, Sarah Covak und ich. Beginn: 19 Uhr.