Arno Orzessek

Steckbrief

geboren am: 12.8.1966
geboren in: Osnabrück/Niedersachsen/Berlin
lebt in: Berlin, Neukölln

Kontakt: Sanderstr. 13, 12047 Berlin

Telefon: 030 - 61 30 30 06

Vita

ao, geboren im letztlich karolingischen Osnabrück im August 1966, wuchs sechs Jahre am Kalkhügel (auf). Der Pfirsichbaum im schmalen Schrebergarten, das erste stützräderige Fahrrad, ein schlimmer Fahrradunfall mit der Schwester, eine enorme Schneehöhle, der braune Spießer-Anzug mit kurzer Hose, dicke Spinnen (zerquetscht), Opas geniale Apfelschalenspiralen noch am Abend des Todes: Das allenfalls wären die Rose Bud dieser Kindheit. Was nach dem Umzug in den Arbeiter-Stadtteil Schinkel und den langen Schatten der Pauluskirche weiter vor sich ging, beschreibt Karl Philipp Moritz in seinem autobiographischen Roman "Anton Reiser" (1785-1790). Man ersetze allerdings Quietismus durch Pietismus/Gebetsverein und Theater durch Fußballstadion; man verstärke das pubertär Erotische um einen gewaltigen Faktor, stelle sich engere Zwangsjacken und abseitigere Sehnsüchte vor. Jahre später: Fahl glänzendes Abitur am Gymnasium Carolinum (starker Abschluss, schwache Fächer). Den deutschen Soldaten ao gab es nur kurz, den Zivildienstleistenden inmitten von Windeln, Siechtum und Sterben weitaus länger. Lockeres, erfolgreiches Studium der Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte von der Vorwendezeit bis Mitte der Neunziger Jahre in Köln. Lektüre allseits bekannter dicker Bücher aus den Regalen der Borgesschen Bibliothek, die seither der Wiederholungslektüre standhalten (müssen) und nur sporadisch durch Neues ergänzt werden. Bemerkenswerte Höhepunkte bei der Bekanntschaft mit "Ada oder Das Verlangen" (Vladimir Nabokov), "Unter dem Vulkan" (Malcom Lowry), "Die Vollzähligkeit der Sterne" (Hans Blumenberg, erschienen posthum 1997). Unterdessen und eigentlich immer: Reisen in manche Länder Europas und der Welt. Seit 1996 war ao freier Journalist (Zeitung/Radio) und übte sich, wenn der Kontostand es zuließ, im Prosaschreiben. Umzug nach Berlin am 29. Januar 2000 im Vorfeld des Symposions "Zerstreute Öffentlichkeiten", dessen Initiator und Namengeber ao war. Im Februar 2005 erschien bei Rogner & Bernhard nach ca. 7000 Stunden Versuchen und Vollbringen "Schattauers Tochter". Ein wunderbarer Zufall hatte sich ereignet. Verlegerin Johanna von Rauch wollte das Manuskript, das ursprünglich den wirklich schönen Namen "Falterasche" trug, gedruckt sehen. Die Mecklenburgische Literaturgesellschaft vergab dafür sogar den Uwe-Johnson-Förderpreis. Der Steidl Verlag kaufte später die Taschenbuch-Rechte, veröffentliche "Schattauers Tochter" jedoch ein weiteres Mal als Hard-Cover, worüber der Autor sich sehr gefreut und einige Sachfehler der ersten Ausgabe eingebessert hat. Keinen Tag früher als am ersten der Leipziger Buchmesse 2008 war "Drei Schritte von der Herrlichkeit" fertig, aos zweiter Roman, geschrieben in der festen Absicht, die Erfolgsformel von "Schattauers Tochter" nicht noch einmal anzuwenden. Der dritte Roman hat noch keinen Namen, aber schon einen Helden: Edgar Kahrman. Über die Verfertigung dürften mehrere Jahre vergehen.

Würdigung

Uwe-Johnson-Förderpreis 2005 für das beste deutschsprachige Prosadebüt 2004/2005

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Herausgeberschaften

Zerstreute Öffentlichkeiten. Zur Programmierung des Gemeinsinns

Wilhelm Fink Verlag, München 2002

Multimedia

Literaturport ID: 482