Gisela Karau

Gisela Karau ist 2010 in Berlin gestorben.

Sie wurde am 28. März 1932 als Tochter eines Arbeiters und einer Angestellten in Berlin geboren. Zwölf durch Evakuierung im Krieg mehrfach unterbrochene Schuljahre und 1950 Abitur am Berliner Pestalozzi-Lyzeum. Danach fünf Jahre Redakteursausbildung bei der Ostberliner Abendzeitung "BZ am Abend". In dieser Zeit Heirat und Geburt zweier Kinder. Bis 1990 freiberufliche Tätigkeit als Reporterin und Kolumnistin der Abendzeitung sowie Rundfunk- und Fernseharbeit.

Erste Versuche mit Kinderbüchern in den sechziger Jahren. Mit dem Kinderbuch "Der gute Stern des Janusz K", einer Erzählung über das Schicksal polnischer Kinder im Konzentrationslager Buchenwald, Beginn kontinuierlicher literarischer Arbeit. Das Buch wurde als Lizenzausgabe bei Fischer verlegt und 1994 nach einer Empfehlung der Stiftung Lesen erneut beim Verlag 1900 Berlin herausgebracht. Im Jahr 2004 erschien eine Neuauflage unter dem gleichen Titel beim Pahl-Rugenstein-Verlag. Weitere Kinderbüchher "Dann werde ich ein Kranich sein" und "Darf ich Wilhelm zu Dir sagen?" sowie "Loni", die Erlebnisse eines dreizehnjährigen Mädchens im besetzten Berlin der Nachkriegszeit.

Drehbucherfahrung aus Arbeiten für die DEFA - "Mein blauer Vogel fliegt" (nach "Der gute Stern des Janusz K.) und "Der lange Ritt zur Schule" (nach einer Erzählung von Gerhard Holtz-Baumert).

Mit "Berliner Liebe", einer Ost-West-Geschichte, Einstieg in die Erwachsenenliteratur. Der nachfolgende Roman "Familienkrach" schildert die kritische Bestandsaufnahme einer Berliner Journalistin in einer beruflichen und privaten Konfliktsituation, ausgelöst durch den 17. Juni 1953. Der 1990 erschienene Roman "Die Liebe der Männer" ist die Geschichte einer Fernsehmoderatorin, die nach dem Tod ihres Ehepartners Liebe und Enttäuschung mit anderen Männern erlebt, und das in der Zeit des Zusammenbruchs der DDR. Ein Buch über verlorene Illusionen und neue Hoffnungen in der Wendezeit. 1991 Roman "Ein gemachter Mann" Aufstieg und Fall eines DDR-Politikers, den seine Frau auf die Karriereleiter geschoben hat. "Marthas Haus oder Der Kopf im Keller", erschienen 1994, ist die Geschichte der Wiederkehr eines Alteigentümers nach Ostberlin und des Kampfes einer Frau um das Weiterleben und ihr Dach überm Kopf.

"Bolle, der freundliche Hund" ist wieder ein Kinderbuch. Die Geschichte eines neunjährigen Jungen, den seine Liebe zum Yorkshire-Terrier Bolle in Beziehung zu einem behinderten Mädchen bringt.

"Küsse auf Eis" ist ein Kinderbuch über zwei Berliner Gymnasiasten, die sich lieben und deren Beziehung gestört wird durch den gefährlichen Einfluß eines Neo-Nazis auf den Jungen Henry. 1998 erschien "Weibergeschichten", Tonbandprotokolle mit 10 Ost-Berliner Frauen. Wie Rezensionen vermerkten, ist es erfrischend zu lesen, wie aufrichtig sie zu ihrer Biographie stehen, was sie daran kritisch bewerten, was sie mit neuen Erkenntnissen anders machen würden und auch was sie ganz entschieden verteidigen. Es sind keine Klageweiber, sondern starke Frauen, die sich früher nicht die Butter vom Brot nehmen ließen und es heute auch nicht tun.

Im März 2001 erschien ein neuer Roman: "Der jüngere Mann". Die Liebesgeschichte eines Paares, das durch zwanzig Lebensjahre voneinander getrennt ist und dennoch glücklich zusammenfindet.

Im Frühjahr 2003 endlich wieder ein Kindrbuch "Das kommt in der besten Familie vor", Cecilie Dressler Verlag, die Geschichte eines elfjährigen Berliner Jungen, dr gegen die Trennung der Eltern revoltiert.

Das nächste Buch, ein Mädchenbuch mit dem Titel "Lola spinnt" erschien im Frühjahr 2004, ein weiteres Kinderbuch für den Cecilie Dressler Verlag mit dem Titel "Der Kugelfisch oder Wie man einen Vater erzieht" erschien im Sommer 2004.

Im Spotless-Verlag erschien im Frühjahr 2004 ein Roman mit dem Titel "Die selbstlose Freundin", zwei Frauen, die Liebe und die Wende.

Wiederum ein Mädchenbuch im Juli 2005 mit dem Titel "Franzi, ganz cool" beim Cecilie Dressler Verlag Hamburg.

Kunstpreis und Goethepreis der Stadt Berlin