Vita
Harald Budde ist am 1. Oktober 2018 in Berlin verstorben. Geboren wurde er in einem Sarggeschäft in Berlin-Schöneberg. 1953 Ausbildung als Kamaramann und Filmtrickzeichner. Mit elf Jahren erste Textveröffentlichungen für die Kinderseiten bundesdeutscher Zeitungen und Zeitschriften. Seit 1956 regelmäßig publizistisch und filmkünstlerisch tätig. Von 1958 bis 1959 Mitglied der Berliner Neo-Dada-Gruppe "Vier+4" (der u.a. auch Richard Hülsenbeck angehörte). 1968 gründete Budde die internatinal aktive Künstlervereinigung "Die Rote Nelke-Westberlin" (Multimediagruppe). 1972 gründet er das international aktive Musikensemble "Lehrlings- und Arbeitertheater", dem neben Amateurkünstlern auch Theaterprofis angehören. Daneben ist Budde als Karikaturist, Maler, Fotomonteur, Regisseur und Schauspieler tätig (u.a. in dem Max-Willutzki-Spielfilm "Der lange Jammer"). In den Jahren 1968 bis 1977 beteiligt sich Budde regelmäßig an in- und ausländischen Kunstaustellungen (z.b. in der DDR, Bulgarien, Luxemburg, Österreich, Frankreich). 1974 gibt er die Zeitschrift "Das Neue Arbeitertheater" heraus, die bis 1984 erscheint. Von 1958 bis in die Gegenwart arbeitet er eng mit dem Komponisten Ingo E. Mitteldorff zusammen, der u.a. die Musik zu seinen Bühnenwerken, Lyrikbeiträgen und Kunstfilmen schreibt. Seit 1983 bis 1994 erfolgt außerdem eine intensive Zusammenarbeit mit der Berliner Komponistin und Soloflötistin Birgit Havenstein, die zahlreiche Texte von ihm vertont (z.B. Musik-Text-Collagen, Lieder, musikalische Szenen, Filmmusik). Mit Birgit Havenstein tritt Budde regelmäßig mit musikalisch-literarischen und filmkünstlerischen Veranstaltungen hervor (viele Torneen) sowie Multimedia-Präsentationen. Seit 1988 entwickelt Budde über 60 Experimental- und Musik-Literatur-spielfilme.
Von Budde wird Prosa und Lyrik u.a. in über 160 Anthologien veröffentlicht, außerdem in Literaturzeitschriften, Schulbüchern, Tages- und Monatszeitschriften. Budde ist Autor zahlreicher aufgeführter Bühnenwerke (Dramen, Farcen, Musicals, Anti-Oper).
Würdigung
- mit zwölf Jahren (1947) lobende Anerkennung im Rahmen eines von der Zeitschrift "Der Rundfunk" organisierten Schriftstellerwettbewerbs (Prosa). Preis für die Erzählung "Alarm"
- 1950 Preis vom RIAS-Schulfunk für die Erzählung "Ich mache da nicht mit"
- 1. Preis für das Hörspiel "Nach Colm", Veranstalter: Der Internationale Star-Club und das Freie Jugend-Forum 64 (NDR), 1964
- 3. Preis für das Hörspiel "Solange die Sterne leuchten" im Rahmen desselben Wettbewerbs (s.o.), 1964
- Auszeichnung "Einer der besten zehn Autoren" im Rahmen des Internationalen Kulturwettbewerbs 1978 der Stadt Bocholt, 1978
- Anerkennung von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat, 1984
- Lobende Erwähnung von der Redaktionsjury "Westermann´s Literaturpreis 1986"
- Goldener Oblomow (1. Preis) für das Drehbuch und den Film "Oblomows Träume"