Texte zu Künstlerbüchern der Malerin Sigrid Noack: Gedicht „Die Mittsommernacht“ im gleichnamigen Künstlerbuch 1996; Gedicht „Schneetag“ im gleichnamigen Künstlerbuch 1996; "Schneetag" und „Unter Schlittschuhläufern“, Gedichte, im Objekt "Glaziale Kaskade"1996; Essay „Berührung“ im gkeichnamigen Künstlerbuch, 1997; Gedichte im Künstlerbuch „Nihon No E. Bilder aus Japan“, 1999; „Kleine Kater hassen das“, Bilderbuchtext, 2002; Gedicht "Was soll ich, Sonne" in „Sonnenzauber“, 2003; Essay "Müllers List" im Künstlerbuch "Winters Eis" 2006; Essay "Urzeichen" im Künstlerbuch "Vor dem Anfang" 2009; Gedicht "Die Türen" im Künstlerbuch"Zugetan und aufgeschlossen"; Aufsatz "Begeisterung" im Künstlerbuch "Paracelsus - Freund der Geister" 2018; Übertragung von Shakespeare 66 im gleichnamigen Künstlerbuch 2021
"PEN-Mitglied Ingeborg Arlt kritisiert Bürgermeister-Aussagen"
Offener Brief in der Lausitzer Rundschau vom 22. Mai 2014 an den Bürgermeister der Stadt Guben, Fred Mahro. (Die Künstlerin Sigrid Noack ist mit ihren Arbeiten in mittlerweile 90 Museen und Sammlungen des In- und Auslands vertreten, aber 80 % ihrer für den Öffentlichen Raum ihrer Heimatstadt Guben geschaffenen Werke wurden zerstört.)
Sehr geehrter Herr Mahro, in einem am 14. Mai veröffentlichten Interview sagten Sie: "Menschen, die sich aus Deutschland über die Kunst in unserer Stadt äußern, ohne je hier gewesen zu sein, sind für mich sekundär." Diese Meinung mag einem Territorialfürsten anstehen, von Ihnen ist sie nicht hinnehmbar. Sie verkleinern das zivilgesellschaftliche Engagement außerhalb Gubens Wohnender zur Einmischung "Außenstehender". Sie unterstellen Bürgern, die von ihrem in der Verfassung verankerten Petitionsrecht Gebrauch machen, dass sie sich ihre Meinung nicht "auf Basis eigener Erlebnisse" bilden. Am 25. Juni 2013, in einer Rede vor dem Oberhaus des Australischen Parlaments, nannte die Senatorin Sue Boyce eine Arbeit von Sigrid Noack "absolutely stunning", absolut toll. Diese australische Senatorin muss also, wenn ich Sie recht verstehe, erst in Guben gewesen sein, um einen künstlerischen Wert zu erkennen und damit auch eine Wertvernichtung?
Und die Meinung der Kenner - wie viele wollen Sie denn? Es haben Künstler, Kunstfreunde, Museumsfachleute und Kunstwissenschaftler an die Stadt Guben geschrieben. Keinem ihrer Hinweise sind Sie gefolgt!
Und was die Aktenlage betrifft: Nach dem Kommunalvermögensgesetz § 2 gehörte der Brunnen der Stadt. Wenn es bei einem drei Jahre zurückliegenden Grundstücksverkauf "keine klare Aktenlage" gäbe, müsste man den Fall untersuchen. In der Stadtverordnetenversammlung am 26. November 2011 sagten Sie noch: "Der Investor ist … durch uns vertraglich gebunden worden, adäquat zu den zurückgebauten öffentlichen Anlagen neue zu ersetzen." Den Vertrag muss es also auf jeden Fall geben. Zumal Fördermittel in die Restaurierung der Fischköpfe flossen und Sie am 2. Dezember 2011 in der LR einen Wettbewerb zur Schaffung von "Ersatz" auslobten.
Herr Bürgermeister! Mit einem anständigen Verhalten Ihrerseits gegenüber der Künstlerin rechne ich nicht mehr. Doch gestatten Sie mir, mich zu wundern. Warum, wenn die Meinung Außenstehender über Gubener Vorgänge für Sie sekundär ist, haben Sie ein Amt inne, in dem Sie Guben nach außen vertreten?"
Der Bücherpastor", Film von Dr. Christina Iglseder (Ausschnitt Autorenlesung)