Vita
Kirsten Fuchs wurde 1977 in Karl-Marx-Stadt an der Chemnitz geboren. Da ihre Eltern nach Berlin zogen, zog sie mit. Was blieb ihr anderes übrig mit drei Jahren? Sie wuchs in Berlin-Hellersdorf auf, einer Neubausiedlung mit dem Charme einer Neubausiedlung. Dort wechselte sie viermal die Schule, bis sie 1997 das Abitur machte und danach ein wenig herumstudierte.
Geschrieben hatte sie schon immer, angefangen mit Gedichten, die mit Sprache und Form herum experimentierten, später dann nur noch Prosa. Ab 15 Jahren nahm sie am Berliner „Workshop Schreiben“ für Jugendliche teil, der einmal im Jahr im Sommer viertägiges Austoben aller sprachlichen Möglichkeiten bot und Freunde und Gleichgesinnte in ihr Leben brachte. Irgendwann war sie zu alt, um Teilnehmer bei diesem Workshop zu sein, und wurde deshalb eine der Gruppenleiterinnen.
Es wäre ehrlicher aufzuzählen, wie oft sie, bevor sie einen Literaturpreis gewann, keinen gewann, aber das interessiert ja so wie ungegessene Speisen, also: 1997 war sie eine der Ausgewählten beim Treffen Junger Autoren, 1999 gewann sie den zweiten Platz beim Berliner Jugendliteraturpreis. 2003 gewann sie den Open Mike, und ab da wurde es ernst. Der angefangene Roman „Die Titanic und Herr Berg“, mit dem sie sich beim Open Mike vorstellte, brachte ihr Visitenkarten von Verlagen und eine Agentin. 2005 erschien der Roman bei Rowohlt Berlin.
Ab 2002 trieb sich Kirsten Fuchs in der Berliner Lesebühnenszene herum. Eine Zeit lang war sie Mitglied bei drei Bühnen (Marabühne, O-Ton Ute, Erfolgsschriftsteller im Schacht), inzwischen nur noch bei einer, weil sie bei den Erfolgsschriftstellern ausstieg und O-Ton Ute die Marabühne sich auflöste. Seit 2008 ist sie Mitglied bei der "Chaussee der Enthusiasten". Damit nahmen die fröhlich-improvisierten Lesungen ab und mit Erscheinen des Buches las sie immer mehr in Literaturhäusern. Das führte dazu, das sie die ständig wiederkehrende Frage danach, ob sie davon Leben kann, inzwischen mit Ja beantwortet. Zu diesem „Ja!“ trug auch die taz bei, die im Zeitraum vom Sommer 2003 bis Sommer 2005 alle zwei Wochen von Kirsten Fuchs eine Kolumne zu dem Thema „Kleider“ veröffentlichte. Diese Kolumnen erschienen 2006 bei Rowohlt Taschenbuch. 2008 erschien ihr zweiter Roman "Heile, heile", ebenfalls bei Rowohlt Berlin.
Sie hat keinen Grund zu klagen und das tut sie auch nicht.
Würdigung
1997 Treffen Junger Autoren
1999 Berliner Jugendliteraturwettbewerb
2003 Open Mike
Aktuelles
Ich heiße Kirsten, nicht Kirstin, Kerstin oder Kristin. Ich bin in Berlin aufgewachsen. Nein, ich tischler nicht zu Hause.