Kristina Kalischer

© Privat

Steckbrief

geboren am: 18.9.1943
geboren in: Frankfurt/Main /Hessen/ Deutschland
lebt in: Falkensee

Kontakt: Rohrbecker Weg 31A, 14612 Falkensee

Vita

Kristina Kalischer wurde am 18. September 1943 in Frankfurt am Main als jüngstes von fünf Kindern geboren. In den Wirren des Krieges verschlug es die Familie von Hessen nach Möckern in Sachsen Anhalt, schließlich ins Dorf Schönfeld bei Stendal, wo die Mutter Arbeit fand, um sich und die Kinder zu ernähren. Der Vater befand sich in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. In der Silvesternacht 1948/49 floh die Mutter mit den fünf Kindern schwarz über die Grenze bei Oebisfelde, wo der Vater sie erwartete. Von 1949 bis 1953 lebte die Mutter mit den Kindern in Essen, wiederum auf sich alleine gestellt, da der Vater in Pakistan weilte. 1953 ließ der Vater, der inzwischen eine feste Anstellung hatte, die Familie nachkommen.

Kristina Kalischer verbrachte ihre Jugend von 1953 bis 1961 in Pakistan, die meiste Zeit in Quetta (Belutschistan) und zwei Jahre in Lahore. Sie beendete ihre Schulausbildung mit dem Senior Cambridge Certificate und wurde dann im Frühjahr 1961, wie zuvor auch schon die älteren Geschwister, nach Deutschland geschickt.
Hier besuchte sie ein Jahr lang die Landfrauenschule vom Reifensteiner Verband in Obernkirchen. Sie sollte anschließend auf eine Kunstschule gehen, um Grafikerin zu werden, aber da ihr Vater bankrott war und nicht für ihre Ausbildung aufkommen konnte, ging sie 1962 nach München und jobbte als Kindermädchen bei dem Wagner-Tenor Jess Thomas, um sich so das Geld für eine Ausbildung zu verdienen.
1963 ging sie nach Hannover, um in der Nähe ihres Verlobten zu sein und absolvierte eine Ausbildung zur Auslandskorrespondentin. Mit dem frischen Diplom in der Tasche heiratete sie Ende 1963 Bernd Kalischer, Doktor der Zahnmedizin.

1964 starteten sie ihr gemeinsames Leben in Berlin. 1965 wurde ihr erster Sohn geboren, 1966 die Tochter und 1967 kam das dritte Kind zur Welt, ein schwer herzkranker und geistig behinderter Sohn. Das Leben von Kristina Kalischer war nun geprägt von der Sorge um dieses Kind. 1972 wurde es in München am Herzen operiert, und allmählich begann es sich zu entwickeln und sprechen zu lernen.

Ab 1975 begann Kristina Kalischer wieder zu malen und hatte verschiedene Ausstellungen. Nebenbei brach ihre alte Leidenschaft für Pferde hervor, die schließlich dazu führte, daß ihr Mann und sie ab 1981 eine kleine Traberzucht auf dem Lande bei Helmstedt aufbauten. Von nun an pendelten sie zwischen Berlin und Helmstedt, bis sie ab 1995 hauptsächlich auf dem Land lebten und sich um die Zucht kümmerten.
In dieser Zeit entstanden auch die Bücher, die alle mehr oder weniger autobiographische Züge haben. "Trommel, Tongas, Tamarisken" sind einzelne prägende Jugenderinnerungen aus Pakistan, "Bernie" ist die Lebensgeschichte eines geistig behinderten Menschen. "Zuweilen reißt der Nebel auf" beschreibt in Tagebuchform die letzten vier Lebensjahre der unter Demenz leidenden Mutter.
2005 entschlossen sich Kristina Kalischer und ihr Mann das Gestüt auf dem Land aufzugeben und bezogen ein kleines Haus in Falkensee bei Berlin.

Literaturport ID: 336