Martina Weber wurde in Mannheim geboren und lebt in Frankfurt am Main. Sie ist tätig als Lyrikerin, Übersetzerin, Fachjournalistin und Bloggerin auf manafonistas.de (on life, music etc. beyond mainstream, 2013 bis 2023) sowie flowworker.org (seit 2024). Seit dem Jahr 2005 leitet sie eine Literaturwerkstatt in Darmstadt mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Von Martina Weber erschienen die Gedichtbände "Häuser, komplett aus Licht" (2019) sowie "erinnerungen an einen rohstoff" (2013), beide im Poetenladen Verlag. Ihr Handbuch "Zwischen Handwerk und Inspiration. Lyrik schreiben und veröffentlichen", das erstmals im Jahr 2004 im Federwelt Verlag erschien und im Jahr 2011 in dritter, überarbeiteter Auflage im Uschtrin Verlag, ist seit Juli 2021 als eBook erhältlich. In der Autorenzeitschrift Federwelt veröffentlicht Martina Weber seit dem Jahr 2017 die Kolumne "Lyrikweberei. Ein Lyrikworkshop". Anfang Juni 2024 erschien die Lyrikweberei #21 zum Thema "Das Langgedicht".
Martina Weber studierte einige Semester Deutsch, Geschichte und Philosophie sowie Rechtswissenschaften. Sie absolvierte das erste und zweite juristische Staatsexamen. Als Juristin ist sie ausschließlich publizistisch tätig.
Von 2001 bis 2003 war sie Redakteurin bei der Autorenzeitschrift Federwelt, zuständig für den Federwelt Newsletter, den sie wie eine kleine Literaturzeitschrift gestaltete. Seit 2003 ist sie Lyrik-Expertin bei www.autorenforum.de, hier zum Profil.
Die Gedichte von Martina Weber dringen vor in lichtdurchflutete, magische Räume und stellen die gewohnte Art, sich zu erinnern, in Frage. In einem Spannungsfeld zwischen Realität und Fiktion lösen sich unsere Vorstellungen von Raum, Zeit und Ich auf.
Im Internet findet sich eine Auswahl von Martina Webers Gedichten u.a. auf der internationalen Lyrikplattform lyrikline.org, hier zum Profil.
Stipendium der VG Wort im Rahmen von NEUSTART KULTUR (2021/22), Finalistin Lyrikpreis Meran (2021), Nominierung Clemens Brentano Preis (2020), Shortlist Michael Althen Preis (2018) mit einer Rezension der Graphic Novel "Gott höchstselbst" von Marc-Antoine Mathieu, publiziert am 27. Dezember 2017 auf dem Blog manafonistas.de, Aufenthaltsstipendium in St. Mihiel/Frankreich im Rahmen des Printemps Poétique Transfrontalier (2017), Martha Saalfeld Förderpreis (2016), Finalistin Lyrikpreis Meran (2014), Arbeitsstipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (2014), Finalistin Horst Bingel Preis (2014), Stipendiatin des Goetheinstituts für einen Übersetzungsworkshop mit Kurt Drawert in Istanbul (2014), Finalistin Lyrikpreis München (2011), Frankfurter Autorenstipendium (2009, erstes vergebenes Stipendium), Georg K. Glaser Förderpreis (2008), Heinrich Vetter Preis (2007), Finalistin Irseer Pegasus (2007), Preisträgerin beim Literaturwettbewerb zur Buchmesse im Ried in Stockstadt am Rhein (2003, 2004, 2005, 2006), 1. Preis beim SALONline-Literaturwettbewerb für die beste Textkritik (2001).
Pressestimmen zu meinem Gedichtband "Häuser, komplett aus Licht":
"Und sofort fragt man sich: Wer spricht hier? Was ist Spiel? Was ist Realität? Was ist Vorstellung? Man wird sofort verwickelt - in ein Spiel, das man zu Beginn wenig bis gar nicht versteht. Die Welt wird in einem tranceartigen Zustand erlebt. (...) Man wird immer weiter hineingezogen in diese Welt." Armin Steigenberger, Signaturen-Magazin.de, 2019
"Es scheint, als würden sich Standphotos überlagern, Fragmente der Erinnerung und feine sinnliche Wahrnehmungen mit einander verschmelzen. (...) Das vorliegende Gedicht [Als wäre es ein längst vergessener Park aus Schattenrissen, M.W.] aus ihrem fabelhaften Gedichtbuch Häuser, komplett aus Licht arbeitet in kunstvoller Akribie an der Topographie einer Gedächtnislandschaft, wie wir das auch aus den Gedichten Jürgen Beckers kennen. Michael Braun, Volltext 1/2020
"Schicht für Schicht werden Bilder abgetragen mit präzisen, sorgfältig gewählten Worten. Zum Vorschein treten Bilder unter den Bildern wie bei einem übermalten Gemälde. (...) Kein Wort ist zu viel. Bilder sind genau aufeinander abgestimmt. (...) Es ist ein Spiel mit Möglichkeiten, mit Parallelwelten. (...) Die Gedichte verhandeln damit auch die Grundlagen menschlicher Existenz." Nicola Quaß, faustkultur.de 2019
"Martina Weber nimmt die Spuren des Ersten Weltkriegs mit einer magischen Kamera auf (....). Ihre Gedichte sind überbelichtete Fotografien, surreale Fotomontagen, die die gängige Vorstellung von Erinnerung in Frage stellt. Die Wirklichkeit ist eine Reproduktion."
Elnas Nazem, faustkultur.de, 08.03.2020 (http://archiv.faustkultur.de/4201-0-Elnas-Nazem-ueber-Martina-Webers-Gedichtband.html#.Y-bqE62ZMx4)
"Tatsächlich wünscht man sich lesend, dass die "Häuser, komplett aus Licht" nicht aufhören mögen. Zu raffiniert, dabei staunend und fingerlos ist das Ganze, (...). Die Gedichte leuchten in einem positiven Sinn aus sich selbst heraus. (...) Wow." Jonis Hartmann, fixpoetry.com, 2019
"Das lyrische ich, das hier spricht, hat keinen Boden unter den Füßen, keine Achse des Blicks, die stabil ist - es spricht von irgendwoher, wie eine Stimme im Netz. (...) Bemerkenswert an dieser Lyrik nun ist, dass sie gerade dort, wo sie kontrolliert erscheint, kühl, streng und durchdacht, ihre Kontrolle verliert und von einem Außen kommt, das unbewusst mitspricht. Das ist kein Mangel, sondern ein Überschuss, ein Mehr an Sprache und Erkenntnis." Kurt Drawert, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. März 2020
"In einer Zeit der Beschleunigung und zunehmenden Gereiztheit schafft weber mit ihren erzählenden Gedichten Gravitationszentren, in denen die Zeit angehalten wird, um Platz für Wahrnehmungen und Erkenntnisse, zumindest aber die großen, alten Fragen zu schaffen. Wer bin ich? Was ist real?" Kirstin Breitenfellner, Falter (Wien) 15.01.2020
"Nicht Fassbares zu umkreisen - Martina Weber gelingt dies in fein austarierten Schwebezuständen, die den Leser in allerlei Welten entführen, von Twilight Zones über die fragilen Konstruktionen, was sich "Ich" und Welt" nennt, bis in lang vergessene Kindheitsräume." Michael Engelbrecht, Deutschlandfunk, Nachtradio, Klanghorizonte 20.02.2021
"Städtische Räume durchmisst das Ich dieser Texte zumeist - und ist gesegnet mit großer Wahrnehmungsschärfe. (...) Aber immer wirken diese [Texte, M.W.] hoch originell." Thomas Groß, Mannheimer Morgen 18.10.2019
Pressestimmen zu meinem Gedichtband "erinnerungen an einen rohstoff":
"(...), mich beeindruckt die ungeheure Sprengkraft in dieser nüchternen, unscheinbaren Form. (...) Ein stilles Buch, unauffällig und tief. Das Warten hat sich gelohnt. Hier ist alles reif und tief und notwendig." Elke Engelhardt, fixpoetry.com, 2013
"Denn das Erregende an Martina Webers Lyrik ist zugleich das Performative: im Wortmaterial selbst zu erschaffen, wovon es nachträglich spricht. Das heißt: nicht der Gedanke formt das Gedicht, sondern das Gedicht formt den Gedanken." Kurt Drawert im Nachwort von "erinnerungen an einen rohstoff"
"Es bestürzt, wie die (...) Autorin zeigt, dass ein Mensch, der Worte ernst nimmt, daran zerbrechen kann." Darmstädter Echo 05.04.2013
"An den Schnittstellen der "abgebrochenen Sätze", in Fragmenten, Frakturen und Verkürzungen (...) ist das Gedicht dieser Autorin zu Hause. Dem Sprechen geht eine eminente Verlusterfahrung voraus, ein schmerzhaft erfahrener Prozess der Auflösung. (...) Die scheinbare Kohörenz der Welt ist verschwunden, die Bedeutungen sind unkenntlich geworden, die "Verben im Aktiv" tragen nicht mehr das Subjekt, aber mitten in diesem Desorientierungs-Taumel sind noch Sprachzeichen da, die dem Ich die Präsenz sichern." Michael Braun, Sprache im technischen Zeitalter 211, September 2014
"Wenn diese Lyrik etwas zu fassen bekommt, dann die Ambivalenzen." Kirstin Breitenfellner, Falter (Wien), 27.02.2013
"Mit großer Präzision und gestochen scharfer Sprache erfasst sie [die Autorin, M.W.] die Zusammenhänge des Zusammenhanglosen und arbeitet die Empfindungen zwischen dem Ereignis und seiner Beobachtung heraus." Marc Nüßen, justament.de
"Dabei liest man über die Verse Webers unberechtigterweise anfänglich nur allzu schnell hinweg. Dies liegt an der besonderen poetischen Sprache Martina Webers. Immer ist sie unprätentiös, muss sich nie selbst exponieren, um Bedeutsamkeit vorzutäuschen. Wodurch sie gerade besonders brillant wird, denn es ist diese Leichtigkeit gekoppelt mit einer inhaltlich beeindruckenden Präzision, die in der vorliegenden Form selten zu finden ist." Raoul Walisch, Luxemburger "Tageblatt", 20.09.2013
"Mit erinnerungen an einen rohstoff legt Martina Weber ein vielschichtiges und faszinierendes Debüt vor, das vor allem zeigt: Man hat diese Autorin in den letzten Jahren nicht über-, sondern sogar noch unterschätzt." Gerrit Wustmann 15.03.2013 cineastentreff.de
"Diese Lyrik ist weltbewusst und lebenserfahren, obwohl sie nur sehr selten biographisch wirkt. (...) Denn neben all jenem, was in Martina Webers Lyrik hermetisch verschlossen bleibt und sich dem unmittelbaren Verständnis entzieht, schwingt in jedem Wort, in jedem Vers und jeder Strophe eine existenzielle Spannung mit, welche eine spezifische Welt- und Lebenserfahrung offenbart und zugleich erzeugt." Peter Kapp, faustkultur.de
"Gäbe es eine Auszeichnung für die Beherrschung der leisen Töne, Martina Weber hätte sie verdient." Tanja Capuana, Mannheimer Morgen 09.08.2013
Pressestimmen zu meinem Handwerksbuch "Zwischen Handwerk und Inspiration. Lyrik schreiben und veröffentlichen":
"Das Buch gibt zahlreiche Beispiele, praktische Arbeitsvorschläge und immer wieder hilfreiche Hinweise auf spezielle weiterführende Literatur. Daneben zeigen über 60 eingestreute Zitate zur Poesie, wie intensiv Martina Weber recherchiert hat. Das gilt genauso für den Teil zu Veröffentlichung und Verlagssuche (...). Zuletzt öffnet sich eine weitere Fundgrube: in kommentierter Überblick von entscheidenden Büchern zum poetischen Diskurs, Anthologien, Zeitschriften und Internetadressen - ein Instrumentarium, dessen Wert nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Das Buch sei heiß empfohlen!" Tobias Falberg TextArt 2-2005
"Ein sehr gelungenes und anspruchsvolles Buch (...)" Andreas Noga, www.titel-forum.de
"Bedenkenlos kann dieses Buch jedoch auch skeptischen Lyrikern empfohlen werden. Durch den intelligenten Aufbau liest es sich quasi in einem Zug." Joanna Lisiak, TextArt 3-2008
"Wer sich vor allem für das Handwerk des Gedichteschreibens interessiert, wird hier ebenso fündig wie derjenige, der lieber einige Blicke in die Köpfe und Herzen von Lyrikschreibenden werfen möchte." Gabi Neumayer, The Tempest, Newsletter von www.autorenforum.de, Februar 2005
"Das besondere Verdienst dieses Buches ist es, nicht nur handwerkliche Hinweise für das Schreiben von Gedichten zu liefern, sondern zudem auf jenen Diskurs zwischen Entstehung und Entwicklung, Verbreitung und Rezeption von Lyrik aufmerksam zu machen, angehenden DichterInnen also das gesamte Feld zu veranschaulichen, auf dem diese künftig tätig werden möchten. (...) Nicht zuletzt ist es dadurch eine schier unerschöpfliche Fundgrube für Leiter von Schreibwerkstätten." Peter Kapp, 05.06.2008, Poetenladen.de https://www.poetenladen.de/peter-kapp-martina-weber.htm
Neueste Blogbeiträge auf flowworker.org:
Die Wahrnehmung der kleinsten Bewegung. Über Wim Wenders Film "Perfect Days": http://flowworker.org/2024/08/15/die-wahrnehmung-der-kleinsten-bewegung-ueber-wim-wenders-film-perfect-days/
Dies ist der Anfang des Textes: Die Herausforderung, über Filme zu sprechen und die erstaunlich verschiedenen Wahrnehmungen und Eindrücke nach dem Betrachten ein- und desselben Films habe ich schon als Kind erfahren. Wenn mein Bruder und ich einen Film gesehen hatten und unseren Eltern beim Abendessen davon erzählen wollten, war es immer mein vier Jahre älterer Bruder, der das Wort ergriff. Glatt und reibungslos fasste er das Gesehene zusammen, er skizzierte die Handlungsstränge, ordnete die Figurenkonstellationen und es gelang ihm sogar, am Ende seines Vortrags eine Pointe zu setzen. Ich saß staunend und sprachlos daneben. Ich hatte nicht nur etwas anderes gesehen, ich hatte auch etwas anderes erlebt. Manchmal fiel es mir schwer, Handlungsstränge zu entwirren, auch weil ich gern in Gedanken abschweifte und während des Films über das Gesehene nachdachte. Damals hätte ich es nicht so formulieren können, aber die Frage, die ich mir stellte, war etwa diese: Wie verhält es sich mit dem, was man in einem Film nicht direkt sehen kann, was mich aber auf einer tiefen Ebene berührt und beschäftigt?
Der Rausch beim Texte-Sequencing (über die Zusammenstellung der Texte für die Anthologie "Und man hört sie doch. 20 Jahre Literaturwerkstatt in Darmstadt, die im Frühjahr 2025 bei hochroth Heidelberg erscheint): http://flowworker.org/2024/08/04/der-rausch-beim-texte-sequencing/
Letzte Blogbeiträge auf manafonistas.de:
Außer Kontrolle geraten. Über Daniel Clowes' Graphic Novel "Monica": https://www.manafonistas.de/2023/12/31/ausser-kontrolle-geraten/
Über "The Analog Sea Review. An Offline Journal": https://www.manafonistas.de/2023/10/02/analog-sea-review-praise-for-the-real-the-offline-life/
Am 1. Juni 2024 erschien eine neue Ausgabe meiner Rubrik "Lyrikweberei. Ein Lyrikworkshop" in der Autorenzeitschrift Federwelt: "#21: Das Langgedicht". Hier der Link zur aktuellen Ausgabe der Federwelt.
Am 1. November 2022 lief im Radio auf WDR 1 eine Sendung zum Thema "Gezeiten" mit Gedichten über kleine und große Erinnerungen, umrahmt von einer bemerkenswerten Musik-Tracklist. Mit dabei war mein Gedicht auswertung der videobilder aus meinem Gedichtband erinnerungen an einen rohstoff. Hier der Link mit der Liste der Gedichte und Musikstücke: https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/liegen-bleiben/gezeiten-100.html
Im April 2022 erschien das Prosadebüt "Und zwischen uns das Meer" von Elke Barker, einer langjährigen Teilnehmerin meiner Literaturwerkstatt in Darmstadt mit einem Vorwort von mir unter dem Titel "In einem Modus der Aufmerksamkeit": http://www.dielmann-verlag.de/de/content/Barker-Elke/~nm.18~nc.19/Romane-Erzaehlungen.html
In der Chilenischen Online-Literaturzeitschrift ALTAZOR erschienen im August 2020 fünf meiner Gedichte, ins Spanische übersetzt und eingeleitet von Geraldine Gutiérrez-Wienken: http://www.revistaaltazor.cl/martina-weber-2/
Auf dem deutsch-rumänischen Literaturblog DLITE erschienen am 24. November 2020 zwei meiner Gedichte auf deutsch sowie in Übersetzung von Manuela Klenke: https://blog.goethe.de/dlite/archives/981-2-poeme-de-Martina-Weber.html