Paul Lukas wurde 1956 als Eckard Paul Fietze im hessischen Treysa, heute Schwalmstadt, geboren. Er brach das Gymnasium vor dem Abitur ab, jobbte als Friedhofsgärtner, Landvermesser, Erziehungshelfer und Maurer, war Inhaber eines Schallplattengeschäfts und besuchte eine Sprachenschule in Heidelberg. Nach einer Begegnung mit Allen Ginsberg, den er in der Pause einer Lesung mit Peter Orlovsky in der Alten Universität auf der Toilette kennen lernte ("What a bunch of assholes!"), zog er weiter nach Westberlin. Er engagierte sich in der Hausbesetzerszene, verdiente sein Geld als Möbelpacker, LKW-Fahrer und Barkeeper, veranstaltete im heute legendären WOHNZIMMER und in der VILLA KREUZBERG Clubkonzerte (darunter frühe Auftritte der RAINBIRDS, von FAMILY FIVE, DIE HAUT und DIE ÄRZTE) und veröffentlichte erste Verse in der Anthologie "Kreuzberger Gedichte". Für einige Monate spielte er Bass bei den TOTEN PILOTEN, dann war er 1985 Mitbegründer der Band ELEMENT OF CRIME, der er zehn Jahre lang angehörte. 1996 erschien ein Solo-Album ("The Fear of a Singer") und 1998 ein erster Roman ("IHN"; Reclam Leipzig), dem er im Herbst 2012 einen zweiten folgen ließ ("Vinyl", Milena Verlag). Paul Lukas übersetzt englischsprachige Literatur ins Deutsche (von Quincy Troupe, Glenway Wescott, Suze Rotolo, Nora Eisenberg u.v.a.) und ist Dozent am Institut für Sprachvermittlung (IFS) in Berlin.