Peter Jost

Steckbrief

geboren am: 25.4.1952
geboren in: Zürich/Schweiz
lebt in: Schaffhausen, Schweiz

Kontakt: Frohberstrasse 1, 8200 Schaffhausen, Schweiz

Telefon:

Vita

Peter Jost, geboren am 25. April 1952 in Zürich, begann, da anfänglich sein literarisches Denken ein Denken in Filmbildern war, in den achtziger Jahren mit Hörspielen. Hörspiele waren für ihn 'Wortfilme', in denen alles möglich war: Rück-und Vorblenden, Nah- und Totalaufnahmen - und das
alles mit der Suggestionskraft des Wortes. Diesen Hörspielen wurden in Kritiken 'hohe atmosphärische Dichte' zugestanden.
Ende achtziger, anfangs neunziger Jahre begann er - von zwei Zürcher Theatern eingeladen - für die Bühne zu schreiben. Sein erstesStück hiess 'Endlose Strände mit jubelnden Völker'. Eine wilde Reise durch die Zeiten von 1740 bis ins Jahr 3000 - das Personal stellte die Französische Revolution. Neben bösen Verrissen wurde diesem Stück aber auch attestiert eines der ersten postmodernen Stücke im deutschsprachigen
Raum zu sein. In der Folge interessierte sich Peter Jost nicht mehr so sehr für ausufernde Stoffe und sich permanent wandelnde Figuren und schrieb 1991 das Stück 'Kellner mit Fisch auf Treppe'. Diese Theaterarbeit stand eher in der Tradition des grotesken und absurden Theaters mit
scharf umrissenen Figuren und wurde in der Inszenierung von Thea Dumsch zu einem grossen Erfolg. Es folgten in der Inszenierung der selben
Regisseurin in kurzer Folge zwei weitere Stücke, die vom ästhetischen Ansatz her in ähnliche Tradition standen.
1999 veröffentliche Peter Jost gleich zwei Stücke für grössere Bühnen: 'Sirius Hundestern' : Nachdem auf einer abgelegenen Waldstrasse zwei Spätheimkehrer vor einem am Boden liegenden Tier angehalten haben und bemerkt haben, dass ihnen das Schlimmstmögliche passiert ist,
nämlich, dass das Tier noch lebt - und dass sie es nun aus Mitleid töten müsste - nur, wie macht man das? - geraten sie und die versprengten Überreste einer Hochzeitsgesellschaft in die Fänge von dubiosen Ökoterroristen und Tierbefreiern. Diese verlangen, dass sie u.a. das Tier auf der Stelle fressen sollte, damit der 'Kreislauf' weitergehe.


'Test. Lady. Test.' führt in die Welt der Assessments - Angstellte im mittleren Kader werden einer grotesken Prüfungssituation ausgesetzt und dabei gegeneinander ausgespielt. Unter anderem müssen sie unter Zeitdruck einen Vortrag entwickeln, was im jungen Macbeth vorging, als er vom Krieg heimkehrte. Am Ende stellt und nach einigen Verwicklungen sich heraus, dass diese Männer nur Spielfiguren einer ganz andern Prüfung waren - nämlich derjenigen der Prüfungsleiterin. Sie musste bestehen.
Im seinem neusten noch unveröffentlichten Stück zeigt Peter Jost ein Paar, das sich in leerstehenden Kirchen ein Wochenende lang einmietet, um dort unter angeblich die Fruchtsbarkeit begünstigenden Verhältnissen ein Kind zu zeugen. Dabei stört sie allerdings ein ehemaliger Theologe, der sich in der Kirche, in der er vor langer Zeit mal gepredigt haben soll, aufhängen will. Das Paar will ihn davon abhalten, vor allem aber wieder loswerden. Dumm ist nur, dass der potenzielle Selbstmörder das noch ungezeugte Kind schon hören und sogar sehen kann. Es geister, auch für das Publikum sichtbar, als noch nicht ganz entschiedenes Etwas auf den Emporen und unterm Kirchendach herum. Es ist ungeduldig und will, dass endlich was passiert.



Seit längerem schreibt Peter Jost an einer grösseren Prosarbeit über alte Leute im Jahr 2048. Seine Generation in zwanzig Jahren.

Würdigung

Literaturpreis und Werkpreise der Stadt Zürich und des Kantons Zürich in den Jahren 1983/1987 /1994/2004 Werkjahre von der Stiftung Pro Helvetia in den Jahren 1992 und 2000

Aktuelles

Nächste Lesung: 29. Mai 2008 im Theater Basel K6 19 Uhr 15; Öffentliche Lesung aus dem noch unveröffentlichten Stück: 'Schon, Ja. Sicher. Nein.' (Arbeitstitel)


 

Zuletzt durch Peter Jost aktualisiert: 11.01.2025

Literaturport ID: 969