Geboren 1959 in der Gellert-Stadt Hainichen am Fuße des Erzgebirges und dort aufgewachsen. Besuch der Oberschule, anschließend Ausbildung an den Städtischen Bühnen Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) zum Facharbeiter für Theatertechnik und bis zur Einberufung zum Grundwehrdienst in der NVA 1978 als Bühnenarbeiter am Opernhaus und am Schauspielhaus tätig. Radjo Monk begann 1974 unter seinem bürgerlichen Namen Christian Heckel zu schreiben. Zunächst als literarisches Talent gefördert, geriet er ab 1977 in den Fokus der Staatssicherheit. 1984 zog er nach Leipzig und bewarb sich mit Erfolg am Literaturinstitut, die Immatrikulation wurde durch die Stasi verhindert. Der Autor blieb in Leipzig, schrieb in den 80er Jahren für verschiedene Underground-Publikationen, aber auch Texte für Rockbands. Er trat als Dichter mit Musikern der Leipziger Jazzszene in Clubs und Galerien auf und entwickelte gemeinsam mit dem Klangkünstler und Komponisten Erwin Stache "atonale Poeme". Bis zur Begründung einer selbständigen Existenz als Autor 1988 schlug er sich mit verschiedenen Jobs durch, so als Zimmermann, Desinfekteur, Museumsassistent, Platzwart. Nach 1989 veröffentlichte er mehrere Gedichtbände in verschiedenen Verlagen, trat als Dramaturg beim freien Theaterprojekt "Naundörfchen" e.V. in Leipzig in Erscheinung und realisierte dort ein auf der Basis von Improvisationen entwickeltes dramatisches Labor, das unter dem Titel "Das Fallengesetz" aufgeführt wurde. Zwischen 1991 und 1998 arbeitete für den Hörfunk, schrieb Rezensionen und Artikel, verfaßte mehrere Features und genoß dabei die zunehmende Verschmelzung seiner literarisch geprägten Schreibsprache mit den Eigenheiten der gesprochenen Sprache. Gemeinsam mit der Künstlerin und Fotografin Edith Tar realisierte er seit 1988 zahlreiche Ausstellungen und künstlerische Projekte, die oft während ausgedehnter Reisen durch europäische Regionen entstanden. Beider Langzeitprojekt "Wurzeln Europas" ist bis heute nicht abgeschlossen und umfaßt inzwischen ein üppiges Konvolut aus Gedichtsammlungen, die der Autor nach Fahrtenbüchern ordnet; zudem Essays, Originaltöne, Interviews, Videofilme. In thematischer Resonanz hierzu steht das Projekt "Blende 89", das in Etappen seit 1990 gewachsen ist und immer wieder die "Friedliche Revolution" von 1989 samt ihren weitreichenden Folgen durchleuchtet. Ende der 90er führte ihn sein interdisziplinärer Hedonismus zur Videokunst und 2001 an die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er ein Studium im Fach Medienkunst 2004 mit Diplom abschloß. Er ist seitdem als freier Autor und Videokünstler tätig, integriert grafische und experimentelle Aspekte in seine Arbeit und gewinnt schöpferische Energie aus diversen Formen von Grenzüberschreitungen.
13.3.2015 Buchmesse Leipzig, Halle 3, Forum Buch+Art, 14-15 Uhr Buchpräsentatiopn mit Lesung "Wir sind das Volk" und Fimaufführung. Moderation: Dr. Bernd Lindner, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
19.4.2015 Galerie Artce Nr. 1, Mannheim, 11 Uhr Matinee, Lesung und Filmaufführung dito
vergangen:6. September 2014 im Ost-West-Forum auf Gut Gödelitz um 18 Uhr Lesung aus "Blende 89" anläßlich der Vernissage zur Ausstellung von Edith Tar mit Fotomaterial zur Friedlichen Revolution sowie Aufführung des Videoclips WIR SIND DAS VOLK
20. September 2014: RADJO MONK lädt in Erfurt zum SPAZIERGANG MIT JAKOB VAN HODDIS UND HIMMELSLEITER - eine Hommage an den Dichter in Begleitung durch die Cellistin Susanne Thiele. Treffpunkt: 15:45 Uhr vor dem Haus Nr. 51 in der Hochheimer Straße. Von dort geht es nach einer Lesung von Gedichten von Jakob van Hoddis über die Krämer-brücke zur Michaelisstraße, wo eine weitere Lesung gehalten wird, bevor gegen 17 Uhr die Alte Synagoge als Ort der Aufführung des Poems erreicht wird.Hintergrund: Auf Anregung und Einladung Wulf Kirsten unternahmen thüringische Autoren am 23. Mai 1998 eine denkwürdige Wanderung: sie gingen den Weg von Frankenhain nach Erfurt über Stock und Stein auf den Spuren von Jakob van Hoddis, der 1919, bereits an Schizophrenie erkrankt, auf diesen Wegen zu Freunden nach Erfurt unterwegs gewesen war. Die literarischen Konsequenzen dieser Wanderung flossen in der Anthologie „Wandern über dem Abgrund – Jakob van Hoddis nachgegangen“ zusammen, die ein Jahr später von Wulf Kirsten herausgegeben wurde. Ein vielstimmiger und assoziativer Reflexionsstrom erinnert an den 1887 in Berlin geborenen Poeten, der mit „Weltende“ das wohl berühmteste Gedicht des deutschen Expressionismus schrieb und 1942 innerhalb des nationalsozialistischen Euthanasieprogrammes ermordet wurde.Die Veranstaltung ist Teil der Literarischen Exkursionen, die von der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. mit Sitz in Weimar seit 2013 arrangiert werden
6. Oktober 2014 um 17 Uhr Friedensgebet in der Nikolaikirche Leipzig: Der Revolutionstisch - Eine Soziale Plastik 9. Oktober Leipzig: LICHTFEST in der Leipziger Innenstadt 17 bis 23 Uhr Klang-und Bildinstallationen entlang des Rings, auf dem im Herbst 89 Montag für Montag Demonstranten freie Wahlen, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Reisefreiheit und andere gesellschaftliche Grundrechte forderten. Ton-Bild-Schriftinstallation basieren auf Originaldokumenten, die zwischen Oktober 1989 und März 1990 entstanden.
5.März 2014, Stadtbibliothek Leipzig, Lesung aus "Erwachen in Jerusalem" gemeinsam mit Edith Tar14. Mai 2014 um 18:30 Lesung aus "Erwachen in jerusalem" in der Bibliothek Dresden-Prohlis gemeinsam mit Gerd Steinert. Zitat Dresdener Literaturkalender: Der Leipziger Lyriker Radjo Monk liest aus seinem Buch »Erwachen in Jerusalem«, das eine radikal urteilsfreie Sichtung der Situation im Nahen Osten vornimmt. Gert Steinert stellt sein »Weesensteiner Tagebuch« über die Jahrhundertflut im Müglitztal vor. Musik: Andreas Scotty Böttcher. Veranstaltung der Asso Dresden.