Ich bin 11. Juli 1941, also in den letzten Jahren des 2. Weltkrieges hier in Berlin auf die Welt gekommen. Luftschutzsirenen, Bombenangriffe, brennende Häuser - das sind meine ersten Lebenserinnerungen. Die Nachkriegszeit in einer geteilten Stadt, ein Teil meiner Jugend in der DDR. Gesellschaftspolitisch geächtet und vom Besuch eines Gymnasiums und einer Universität ausgeschlossen. Der 17. Juni 1953 und zwei Jahre später der Umzug nach Westberlin. Nach acht Jahren kommunistisch geprägter Erziehung in der DDR, bestehe ich nur fünf Jahre danach, das Abitur im Westen meiner Heimatstadt. Wenige Monate später - der 13. August 1961. Eine Mauer mitten durch Berlin - eine Grenze, die Familien und Freunde auseinander reißt. Dieses für fast alle Berliner so traumatische Ereignis, wird nach ein paar Wochen zu einem weiteren Albtraum für mich, weil mein Freund und Klassenkamerad Dieter Wohlfahrt beim Versuch, anderen zur Flucht nach Westberlin zu helfen, erschossen wird. All das verarbeite ich in den Geschichten, die mein Leben geprägt, ihre unauslöschlichen Spuren hinterlassen haben. Ein Psychologe würde dieses Schreiben ganz sicher als eine Form der Trauma-Bewältigung einordnen. Anfangs sollten die verfassten Erinnerungen eine Art Nachlas für meine Familie bleiben. Einige Jahre später, 2016, ist dann daraus mein erstes Buch entstanden.
Aus einer ersten Ehe habe ich zwei Töchter. Ich bin zum zweiten Mal verheiratet und lebe seit 1988 in Berlin-Zehlendorf.
Ich habe schnell herausgefunden, welche Möglichkeiten uns die Sprache eröffnet. Sie lässt uns Charaktere erschaffen, Situationen, Stimmungen beschreiben. Wenn wir bei dieser Arbeit erfolgreich sind, dann gelingt es uns auf diese Weise die Fantasie anderer Menschen anzuregen und sie auf eine kurze Reise zu entführen. Für mich sind wir Buchautoren die Geschichtenerzähler unserer Zeit und deshalb sehe ich mich in der Tradition jener Frauen und Männer, die einst an den Feuern mit anderen zusammensaßen und ihnen Geschichten erzählt haben.
2018 erschien mein erster Roman, "Lebensabschnitte". Ich hatte die Ehre, ihn bei einer Lesung auf der Leipziger Buchmesse vorstellen zu dürfen.
Fast zwei Jahre bestimmte eine Pandemie unser Leben. Vieles, was uns bis vor kurzem noch als selbstverständlich erschien, fand plötzlich nicht mehr statt. Für uns Autoren - wie für alle anderen auch - keine einfache Zeit - keine Buchmessen mit Publikum, keine Lesungen. Die jüngsten Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten haben die Lage erneut verschräft.
Seit 2018 sind weitere Bücher – „Das Gold der Ruinen“, „Tödliches Schweigen“ und „Die Toten vom Tiergarten“ von mir erschienen. Im März 2024 brachte der Akres-Verlag mein Buch „Berliner Spiegelblicke“ heraus.