Roland Merk

Roland Merk
© Marc Ulrich

Steckbrief

geboren am: 14.11.1966
geboren in: Luzern/Schweiz
lebt in: Basel

Vita


14.11.1966 Geboren in Luzern, Schweiz. Aufgewachsen in Luzern und Lausanne.

1980 – 1987
Gymnasium in Luzern, Maturität Typus B.

1987 – 1989 Lebt in Zürich. Studium der Philosophie, der Germanistik und Soziologie.1990 – 1993Lebt in Berlin. Studium der Philosophie, der Germanistik und Soziologie an der Freien Universität und an der Humboldt-Universität. Theaterbesuche, Zuhörer am Literarischen Colloquium Berlin. Reisen durch Polen, Tschechien und die Slowakei.

1994 – 1996 Lebt in Basel. Studium der Philosophie, der Germanistik und Soziologie. Lizentiat: Abschluss mit einer Arbeit über die „Ästhetische Theorie“ und „Negative Dialektik“ Theodor W. Adornos.1997 – 1998Redaktor bei den Parlamentsdiensten in Bern für das Bundesprojekt „150 Jahre Bundesstaat“. Zuständig für die Verfassung von Lexikonartikeln zur Schweizer Literatur und Kultur, erschienen auf der CD 150 Jahre Bundesstaat,  NZZ-Verlag, 1998.

1998 – 2000 Leiter der Rundfunkreihe „Philosophische Marginalien“ und Hörspielautor, Radio ALR Zürich. Ausgestrahlte Hörspiele und Features: Günther Anders: Die Antiquiertheit des Menschen – Walter Benjamin: Über den Begriff der Geschichte – Bertolt Brecht: Brechts Philosophie der Strasse, ein Hörspiel für 4 Stimmen – Jean-Paul Sartre: Im Blick des Anderen. Essays: Von der Freiheit des Menschen als Unfreiheit des Tiers, in: „Die Schweizer Autobahn“, Edition Museum für Gestaltung, Zürich 1999. Marco Ferreri: Im Schatten der Dialektik der Aufklärung, in: „Film“, Berlin 1999. Bilder aus der Zeit, Claude & Fabian Walter, Zürich 2000. Reisen in den Maghreb und in den Nahen Osten.

2000 – 2002 Lebt seitdem in Paris und Basel als freischaffender Journalist für die Feuilletons von NZZ, Tages-Anzeiger und Wiener Zeitung in den Bereichen Film und Bildende Kunst und als Übersetzer. Monographie: Claudia Meyer: Works. Meto Publishing, Paris 2001, Privatdruck, französisch, englisch.

2003 - 2005 Seit 2003 Drehbuchautor für Auftragsfilme und Filmemacher. Deutsche Übersetzung des Films „Ecrivains des Frontières“ für das „Internationale Parlament der Schriftsteller“: Bericht von den Grenzen, 2004.Filme: Schweiz total –  Das Turnen der Nation. Dokumentarfilm, 2004, 26. Min. Eins, Zwei, Drei, Dokumentarfilm, 2007, in Zusammenarbeit mit Schweizer Fernsehen DRS, Cinémathèque Lausanne, 130 Min.. B wie Beirut, B comme Beyrouth, Filmessay, Erstaufführung Centre Pompidou, Paris, 2006, 21 Min, dtsch., arab., franz..

2006 – 2008 Literaturstipendium, Autorenförderung durch den Fachausschuss Literatur des Kantons Basel-Stadt für das Lyrik-Manuskript „Wind ohne Namen“. Lesung von Gedichten aus dem Manuskript „Wind ohne Namen“ im Literaturhaus Basel, Februar 2007. 

2009 Uraufführung des Dokumentartheaters: „Die Vertreibung – Ein dokumentarisches Theaterstück zur Nakba in vier Fragmenten“, Schlachthaus Theater Bern. Werkstattbericht zum Stück, „Schreiben nach der Nakba“, in: „Itinera“, Judentum, Holocaust, Israel, Palästina, Hg. Georg Kreis, Schwabe Verlag 2009. 

2010-2011 Veröffentlichung „Wind ohne Namen“, Verlag Edition 8, Zürich. 2011 Literaturstipendium, Autorenförderung durch den Fachausschuss Literatur beider Basel für das Erzähl-Manuskript "In den Weiten des Labyrinths - Gesammelte Depeschen" (Arbeitstitel). Herausgeberschaft: Arabeseken der Revolution- Zornige Tage in Tunis und Kairo ..., Edition 8, Zürich.


2012 - 2014 Paul Nizon: „Diskurs in der Enge“ revisited. Paul Nizon im Gespräch mit Martin R. Dean und Roland Merk, in: Globale Heimat. Grenzüberschreitende Begegnungen in der zeitgenössischen Literatur. Edition 8, Zürich 2012. Im Juli erscheint die Zusammenarbeit mit Stéphane Hessel: An die Empörten dieser Erde! Vom Protest zum Handeln, Aufbau Verlag, Berlin 2012. Auftrag zum Verfassen eines Libretto als Textvorlage zur Vertonung durch den englischen Komponisten Edward Rushton. Arbeit am Prosamanuskript "In den Weiten des Labyrinthes", für das der Autor die Basler Autorenförderung bekam. 2013: Übersetzungen von "An die Empörten dieser Erde!", Aufbau-Verlag, Berlin, ins Koreanische, Französische, Italienische und Griechische. Lesungen in Deutschland und Frankreich. Seit 2013: Regelmässige Mitarbeit als Literaturkritiker für den "Literarischen Monat", Zürich.


2015-2016 Veröffentlichung: "Der Lauf der Nacht am helllichten Tag." Gedichte. Edition 8, Zürich 2016.  Lesung an der Leipziger Buchmesse. Premiere Theaterstück: "So viel Meer zwischen uns." Deutsche Erstaufführung: 23. April 2015, Rote Fabrik, Zürich. Französische Erstaufführung: 17. Dezember 2015, CCN Théâtre du Pommier, Neuchâtel. Arabische Erstaufführung, 23.11.2016, Journées Internationales de Théâtre, Carthage, Tunis.


 

Würdigung

Autorenförderung beider Basel 2006
Autorenförderung beider Basel 2011

Aktuelles

 


Der Lauf der Nacht am helllichten Tag


»Beim Anblick / der Sterne das Gefühl / in hell erleuchtete Löcher / zu starren.«


Der Vierzeiler aus diesem zweiten Gedichtband von Roland Merk gibt den Grundton für eine lyrische Odyssee durch eine dunkle Zeit: Wie ist es heute, als Mensch in einem atemlosen Dasein ohne Boden zu leben? In präzisen Beobachtungen ist hier von Alltäglichem die Rede, von Kindheitserinnerungen, von lichtvollen Landschaften – aber auch von Verstörendem: von Menschen am Rand der Gesellschaft, von Liebe und Schmerz, Wut und Hoffnung, von der Entzauberung dieser Welt und dem Fehlen von Glück.


In Roland Merks Gedichten verweben sich Biografisches und Zeitgeschichtliches zu einer facettenreichen Textur mit berückenden Bildern. Im Persönlichsten die Signatur der Gesellschaft zu erkennen, im Licht unserer gelebten Tage die Nacht unserer Gegenwart nachzuzeichnen, das ist das Vorhaben dieses Buches, das mit einem Essay zur zeitgenössischen Lyrik abschliesst.


Zu ›Wind ohne Namen‹, Roland Merks erstem Gedichtband, schrieb Götz Grossklaus in ›Entwürfe‹: »Ein gedankenreicher, polyphoner Text: ironisch-spöttisch, elegisch-melancholisch, pathetisch-kritisch, der das Genre des Zeitgedichts im Gegensatz zum Mainstream der Ich-Befindlichkeits-Lyrik neu belebt.«


»Ihre Gedichte beeindrucken mich nachhaltig.«
Paul Nizon in einem Brief an den Autor


Verlag Edition 8, Zürich, 176 Seiten, broschiert, gebunden Fr. 28.–, Euro 20.00, ISBN 978-3-85990-167-4

 Arabesken der Revolution Zornige Tage in Tunis, Kairo … 

Januar 2011: Das tunesische Volk steht auf, das ägyptische schliesst sich an. Wutentbrannt schmettern sie ihr „Dégage! – Hau ab!“ ins Gesicht ihrer Tyrannen und kündigen die „Tage des Zorns“ an. Kurze Zeit darauf das Aus, das „Game Over“ der Regierungschefs Zinedine Ben Ali und Hosni Mubarak. Die Angst vor Unterdrückung und staatlicher Gewalt ist in Tunesien und Ägypten gebrochen. Wie ein Fanal geht die Stimme des berühmten tunesischen Dichters Abulqasim Ash-Shabbi aus der Kolonial zeit durch die zornigen arabischen Gesellschaften der Gegenwart: „Wenn sich das Volk eines Tages um die Wahrheit versammelt, dann zerbricht es den Lauf der Geschichte und bestimmt sein Geschick. Wehe dir, Tyrann und Unterdrücker, fürchte den Morgen!“ Die Tunesier und Ägypter sind auf gestanden. Andere Länder schliessen sich an, die arabischen Gesellschaften sind in Bewegung und kämpfen um Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie.Der Herausgeber und Autor Roland Merk lädt Schriftsteller, Intellektuelle, Journalisten und Filmemacher aus Tunesien und Ägypten ein, ihre Heimat im Umbruch in Augenschein zu nehmen. Die bekannte und in zahlreichen Sprachen übersetzte ägyptische Schriftstellerin und IntellektuelleSalwa Bakr und die Erzählerin und Bloggerin Howaida Saleh, die beide als einflussreiche Stimmen die Tage auf dem Tahrir-Platz verbrachten, berichten in literarischen Beiträgen von den Auswirkungen der Revolution und von  den Hoffnungen der Bevölkerung.In Reportagen, Tagebuchaufzeichnungen und Erzählungen werfen die tunesischen Schriftsteller und Filmemacher Ali Toumi Abassi, Amel Mokhtar und Lassaad Dkhili, die die Tage der tunesischen Revolution hautnah miterlebten, einen Blick auf die junge Demokratie und auf deren gegenwärtige Probleme. Schliesslich gehen der palästinensische Schriftsteller Hasan Hamid,  der algerische Journalist Hakim Soltani und der bekannte „Neue israelische Historiker“ Ilan Pappe der Frage nach, wie diese epochalen Ereignisse ihre Länder beeinflussen.Das Buch schliesst mit einem Beitrag Kathrin Lötschers zur Mediatisierung der arabischen Revolutionen und mit einem Essay des Herausgebers Roland Merk über die Doppelmoral des Westens und den Einfluss der arabischen Revolutionen auf Europa ab.

ca. 176 Seiten, broschiert ca. Fr. 26.–, Euro 17.80 Edition 8, Zürich, ISBN 978-3-85990-167-4erscheint Ende September 2011  

 Wind ohne Namen 

 Über den Inhalt, aus der Vorschau des Verlages:
«Mit scheinbar leicht hingeworfenen, aber äusserst präzisen Skizzen, mit rhetorischem Schwung und ironischen Untertönen lockt uns Roland Merk in die Tiefe und lässt uns teilhaben an seiner Erforschung der Welt. Das Gefährt für diesen Tauchgang ist für ihn die Lyrik mit ihrem Reichtum an Formen und Assoziationen, in denen Bilder und Erfahrungen, Gedachtes und Gefühltes in aller Freiheit nebeneinander zu stehen kommen, um so die Welt unter die Lupe nehmen zu können. Dabei entsteht eine Aufnahme des heutigen Menschen, der orientierungslos in seiner Gegenwart steht und ratlos in die Zukunft blickt. In vier Zyklen lotet der Autor den Zustand der Welt aus: Die Meeresstimmungen von ›Skizzen einer Landschaft - Espace de Normandie‹ vermitteln als metaphorisches Tableau eine Ahnung vom Schiffbruch unserer Gesellschaft. ›Spurensuche‹ erkundet die Welt als einen offenen Text und tastet Phänomene wie Träume, Städte und Filme, aber auch das Überleben im Alltag ab. ›Wind ohne Namen‹, der dem Band seinen Titel gegeben hat, ist eine Zeichnung unseres betriebsamen Daseins und gleichzeitig Chiffre der Leere unserer Zeit. Und schliesslich stellt ›Gesang von der Nacht‹, der Brechts ›An die Nachgeborenen‹ und Hölderlins ›Hyperion‹ zum Ausgangspunkt nimmt, Fragen nach der Zukunft des Menschen.Mit einer gekonnten Mischung von Poesie und Philosophie, Ernst und Leichtigkeit lässt Roland Merk existenzielle Fragestellungen durchscheinen, schlägt er - bei höchster Aktualität der Themen - Brücken von der Antike über die Romantik bis zur Moderne und Postmoderne und entwirft Zukunftsszenarien in Science-Fiction-Manier: ein Gedichtband, der sich, bestechend durch sprachliche Virtuosität, eindringliche Bilder und hintergründigen Witz, mit den grossen Themen der Menschheit auseinandersetzt.»

Roland Merk: Wind ohne Namen, Verlag edition 8, Zürich, Gedichte, 144 Seiten, gebunden Fr. 24.–, Euro 15.80ISBN 978-3-85990-155-1

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Veröffentlichungen in Anthologien

Moderne Poesie in der Schweiz: Eine Anthologie von Roger Perret

Limmat 2013-10-01 Lyrik

Judentum, Holocaust, Israel, Palästina

Schwabe 2009-11 Essay

Globale Heimat.ch: Grenzüberschreitende Begegnungen in der zeitgenössischen Literatur

Edition 8 2012-05-02

Veröffentlichungen in literarischen Zeitschriften

Ein Fest fürs Leben, Roland Merk trifft Paul Nizon

Schweizer Monat, Zürich 2015 Gespräch

Herausgeberschaften

An die Empörten dieser Erde!: Vom Protest zum Handeln

Aufbau Verlag 2012-07-23 Essay

sonstige Werke

Theaterstücke: 


So viel Meer zwischen uns. Deutsche Erstaufführung: 23. April 2015, Rote Fabrik, Zürich. Französische Erstaufführung: 17. Dezember 2015, CCN Théâtre du Pommier, Neuchâtel. Arabische Erstaufführung, 23.11.2016, Journées Internationales de Théâtre, Carthage, Tunis.


Replay Palestine - Die Vertreibung. Ein dokumentarisches Theaterstück zur Nakba in vier Fragmenten. Schlachthaus Theater Bern, 5.3.2009

Zuletzt durch Roland Merk aktualisiert: 27.02.2017

Literaturport ID: 1655