Sabine Huttel, 1951 in Wiesbaden geboren und aufgewachsen, studierte einige Semester Medizin, anschließend Germanistik und Politikwissenschaften in Marburg/Lahn, arbeitete dann rund 30 Jahre lang als Lehrerin für Deutsch und Sozialwissenschaften in Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Sie liebt Musik und spielt Violine in verschiedenen Kammermusik-Ensembles. Seit 2013 lebt, schreibt und musiziert sie in Berlin, von Zeit zu Zeit auch in Badenweiler.
Der neue Roman "DAS RUSSISCHE RÄTSEL", erschienen im November 2021, ist als Taschenbuch, Hardcover und ab 20.12.21 als E-Book erhältlich.
Hier der Klappentext:
Sommer 2010. Um ein Rätsel ihrer Kindheit zu lösen, reist Liane (58, Bibliothekarin) nach Moskau und in den Ural, wo ihr Vater sowjetischer Kriegsgefangener war. Ein junger Freund, der Russisch spricht, begleitet sie. Die Spurensuche ist schwierig, die Behörden mauern. Aber die fremde Welt mit ihren schillernden Facetten verändert Lianes Blick auf die Vergangenheit. Der Freund stellt irritierende Fragen. Erinnerungen an die Eltern werden aufgewirbelt, alte Gewissheiten über Bord geworfen. Alles gerät in Fluss, und die Reise führt ans Ziel, wenn auch anders als erwartet.
Der Roman "EIN ANDERER", erschienen 2017, ist als Taschenbuch, Hardcover und E-Book erhältlich.
Hier der Klappentext:
Ein Dorf in Deutschland während des Ersten Weltkriegs. Der kleine Ernst Kroll ist aufgrund einer angeborenen Krankheit körperlich und geistig eingeschränkt, die Ärzte können ihm nicht helfen. Zwischen Orgelbank, Hühnerstall und dem Schulzimmer, in dem sein Vater unterrichtet, wächst der Junge heran. Er lebt in seinem eigenen Universum und liebt Musik. Die Außenwelt nimmt er nur bruchstückhaft wahr, Politik versteht er nicht. Sie kommt ihm jedoch bedrohlich nahe. Umso erstaunlicher, wie er es schafft, Krieg, Diktatur und die Teilung Deutschlands zu überstehen.
Pressestimmen zu SLALOM:
Sabine Huttel verfügt über eine präzise, eindringliche und doch subtile Sprache, die einen mit wenigen Sätzen in eine Geschichte eintauchen und mit den Figuren mitfühlen lässt... Auf wenigen Seiten schafft Sabine Huttel es in all ihren Erzählungen, spannend, bewegend und äußerst differenziert einem Konflikt nachzugehen, Gefühlen nachzuspüren, Leben zu zeichnen. Einer so schwungvollen, sprachlich sensiblen und einfühlsamen Erzählerin hört man gerne zu. (Nahaufnahmen, Schweiz, Juni 2011)
Es ist mehrfach mutig, was Sabine Huttel in ihrem Erzählband versucht. Alle sieben Geschichten handeln von Außenseitern... Aus Alltagssituationen, wie sie jeder erlebt, entwickeln sich kleine, komplexe Dramen. (Leipziger Internetzeitung, Juni 2011)
In sprachlicher und atmosphärischer Dichte wird jeweils eine Spannung aufgebaut, die die ganze Tragik an Unsicherheit, Unverständnis und Feindseligkeit, an Selbstzweifeln, an erschütternder Angst vor der ächtenden Entdeckung sichtbar macht. (Rheinische Post, Juli 2011)
Sabine Huttel liefert in "Slalom" ... Momentaufnahmen schwulen Lebens. Keine Glamourhomos, sondern "normale" Menschen, die deutschen Alltag direkt und hautnah erleben. Die Geschichten stimmen nachdenklich, sind unsentimental, oft bewegend. (Männer, Juli 2011)
Die Stärke Huttels liegt eindeutig im Offenlegen von scheinbar beiläufigen Momentaufnahmen, die unverhofft in irrsinniger Brillanz und mit seidener Zartheit hervortreten. (Name It, Österreich, August 2011)
Sabine Huttel schreibt über Schwule, "die zwischen Promiglanz und Szeneglitter aus dem Bild der öffentlichen Wahrnehmung fallen... SLALOM ist etwas Besonderes, ein Buch voller literarischer Verspieltheit und detaillierter Beobachtung..." (Siegessäule Berlin, Mai 2011)
Pressestimmen zu MEIN ONKEL HUBERT:
Sabine Huttel zeichnet das Mutter-Tochter-Verhältnis mit Bildern, die Stimmungen direkt auf die Netzhaut zeichnen. (WAZ, November 2009)
Was für ein wunderbares Erzählerinnen-Debut! (Frankfurter Rundschau, Dezember 2009)
Sabine Huttels Erstling ist eine leise, bezaubernde Geschichte über das Erwachsenwerden... Es ist nicht einfach, 1960 unehelich zu sein. Helmi Schücking weiß, dass sie leiser sein muss als andere Kinder, unauffälliger, braver... Durch die Augen einer 12jährigen wirft Sabine Huttel... einen präzisen, doch unprätentiösen Blick auf die enge Moral der 60er Jahre... Die Autorin begibt sich gekonnt auf die Augenhöhe eines 12jährigen Mädchens, das mit all seinen Sinnen beschreibt, was es sieht, hört, fühlt, riecht und schmeckt. Man atmet den Parfümduft der Mutter, hört sie "Hach's dir gehütlich" sagen, sieht das Rot des Lippenstifts, ekelt sich vor der Eiersauce, spürt das Ziehen im Bauch, als Helmi klar wird, dass das nun Liebe ist. Alles in diesem Roman erzählt von Helmi und appelliert zugleich an die Leserinnen und Leser, lässt mitfühlen und ruft Erinnerungen wach... Man sieht es kommen. Ein Hubert, der Onkel genannt wird und sich mit Mädchen und Mutter befreundet, das kann in einem Roman nicht gutgehen. Umso erfreulicher ist es deshalb, dass Sabine Huttel sämtliche Klischee-Klippen umschifft... Elegant macht sie das, ohne Helmi der Verachtung preiszugeben, ohne den Roman in allzu seichtes Wasser zu lenken. "Mein Onkel Hubert" ist ein Kleinod. Eine zärtlich erzählte Geschichte des Übergangs von der Kindheit zur Jugend, stimmig und dicht, dabei leicht und transparent, ohne Pathos, ohne eine äußerlich einfache, für die Protagonistin aber entscheidende Lebenswende aufzubauschen oder klein zu halten. Ein Buch, in dem man sich verliert und das man mit einer leichten Traurigkeit beiseitelegt. Das perfekte Buch also. (Nahaufnahmen, Schweiz, Februar 2010)