Sabine Wen-Ching Wang, geboren 1973 als Tochter eines Taiwaners und einer Schweizerin in Kreuzlingen, lebt in Berlin. Sie wuchs in Kreuzlingen, Stein und Speicher auf (Thurgau und Appenzell AR). Nach Absolvierung des Lehrer/innenseminars Kreuzlingen studierte sie Sinologie und Kunstgeschichte Ostasiens in Zürich und Taipei. Seit 2006 arbeitet sie als freie Autorin. Sie schreibt Lyrik und Prosa, Hörspiele und Theaterstücke für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, aufgeführt u.a. am Schauspielhaus Zürich, Stadttheater Bern, Theater Winkelwiese Zürich. 2011 war «Hund Hund» am Schlachthaus Theater Bern zu sehen:
http://www.art-tv.ch/8286-0-Fuenfnachbusch-Hundhund.html. Die spanischsprachige Premiere ihres Stücks «Spinnen» fand 2013 in México D.F. statt:
http://www.proceso.com.mx/?p=339671 - siehe "Aktuelles".
Conjuro Teatro zeigt
SPINNEN
Spanischsprachige Erstaufführung
De Sabine Wen-Ching Wang
Dirreción: Dana Stella Aguilar
con Héctor Hugo Pena, Mahalat Sánchez, Iazúa Larios, Duane Cochran
Traducción: Maja Schnellmann y Pedro Altamirano
Escenografía e iluminación: Víctor Padilla
Diseño de vestuario: Rosa Rodríguez
Video: Miguel Flores
Música en vivo interpretada por Martha Moreyra
Koproduktion von Conjuro Teatro und Coordinacion Nacional de Teatro del Instituto Nacional de Bellas Artes - México
WIEDERAUFNAHME voraussichtlich November/Dezember 2014
De autora suiza, Spinnen está hecho con un poder irónico que se convierte en reflejo personal y social a través de un humor que a veces duele; con su poesía nos pone el los claroscuros de una sala de fumar de hospital psiquiátrico, en la aparente y sencilla cotidianidad de sus personajes en medio del humo, emanando el sabor amargo de la imposibilidad y de aquel dolor que el alma no ha podido digerir, en un sistema de encierro donde el panorama clínico no se presenta alentador; apenas dopar y desconectar algunos cables.
LA LLAGA
Por Dana Stella Aguilar
Leí una vez que la locura es la incapacidad de digerir el dolor… la locura hoy en día sigue siendo en el mejor de los casos un enigma… como llaga es molesta y dolorosa en la sociedad tan preocupada hoy en día en acciones separatistas que poca imaginación aportan a la comprensión del ser humano… basta con etiquetar de enfermedad lo que no puede explicarse en su totalidad… ahora está en boga clasificar a las personas, que no encajan en este mar de gente tan ocupada en resolver su cotidianidad, como ríos de narcisos prácticos y eficaces; entonces los “diferentes” experimentan un terrible vacío de sentido de vida, se sienten solos e incomprendidos… Y es que quién va a encajar en una sociedad que coarta la libertad y te aísla con tu dolor porque lo único que está de moda es la “felicidad”... ¿no será que lo que llamamos locura es una acción desesperada de esa libertad en un intento de sobrevivencia? El texto de Sabine me parece un hermoso intento de direccionar los pasos hacia la comprensión de la locura en un sentido más humano…
RÜCKKEHR DER SÄTZE
von Sabine Wen-Ching Wang
Eines Tages, als ich noch in Zürich lebte, hörte ich aus dem Küchenradio den Satz: „Dormir es la cosa mas bella del mundo, mas bella que el sexo.“ Ein spanischer Satz, der in einem Workshop des Goethe Instituts Santiago di Chile aufgenommen worden war. Die junge Frau - keine Schauspielerin, eine Autorin oder Studentin vielleicht - die ihn vorlesen musste, las schnell. Sie hörte sich verlegen an, ja, ich glaubte sogar, eine Spur Widerwillen in ihrer Stimme auszumachen. Warum hatte der Schweizer Lateinamerikakorrespondent – der sonst reichlich kritisch über Hugo Chavez berichtete – ausgerechnet diesen Satz aufgenommen? „Sex“ ist im Deutschen ein trockenes, kurz gehaltenes, fast technisches Wort, während es im Spanischen - des angehängten O’s wegen - klanglich mehr Raum einnimmt. Soviel Raum, dass mir selbst nun beim Zuhören die Röte in den Kopf schoss. So kehrte mein Satz Mas bella que el sexo zu mir zurück.
Ich vergesse meine Texte mit den Jahren. Fortan hielt ich Dormir es la cosa mas bella del mundo für den ersten Satz meines Stücks. Erst heute entdeckte ich, dass es erst der achtundzwanzigste ist. Als ich März 2012 die Mail eines mexikanischen Schauspielers in der Box fand, war ich sehr überrascht. Ich hatte nicht gewusst, dass „Spinnen“ auf dem Programm von „Theaterwelt 2012“ stand.
Wir trafen uns auf Skype. Ich konnte Héctor und Dana auf meinem Bildschirm sehen. Das Licht in México schien hell zu sein, heller als in Berlin, wo der März noch kalt und dunkel ist, auch jetzt liegt Schnee. Wir hatten ein heiteres Gespräch. Oh, ich weiss nicht mehr, antwortete ich, sie sagten, it’s actually more in your play, than we first thought.
Ich glaube, dies ist das grösste Geschenk, dass eine Theaterkompanie einer Autorin machen kann: Dieses Mehr im Text zu entdecken und ihn in einer Inszenierung zum Leben zu erwecken. Es rührt mich, ehrt mich, berührt mich, dass Conjuro Teatro - von der ersten Lesung über die Finanzierung bis zur Premiere – Monate dafür aufbringt, „Spinnen“ auf die Bühne zu bringen. Ich freue mich darauf zu hören, wie die Sätze zu mir zurückkehren und ich bin gespannt darauf, wie das Stück „with Latin flavor“ bei Ihnen, verehrtes Publikum, ankommt.
Muchas gracias!