susanne eules (they/their/them – dey/deren/denen) ist ein*e deutsch-amerikanische*r transdisziplinäre*r Künstler*in und arbeitet in den Bereichen von geschriebenem Wort, Musik, Soundperformance und visueller Kunst. Zu Eules’ Praxis zählen experimentelle Lyrik und visuelle Arbeiten, Stimm- und Instrumentalimprovisation, auch im Austausch mit internationalen Künstler*innen und Performer*innen.
susanne eules erhält den Deutschen Preis für Nature Writing 2023 für miami t:ex[i]ting.
eules‘ Arbeiten werden international veröffentlicht und in internationalen Ausstellungen und Performances gezeigt. Deren erster englischer Gedichtband nivolog erscheint Ende August 2023 bei Contraband, Modernist Poetry Press, UK und Groningen, Niederlande. Deutsche Publikationen sind der kønig.innen hasen hůten (Edition Art Science, Österreich 2016) und ůbern růckn des atlantiks/den rand des nachmittags (FIXPOETRY, Hamburg 2012). Zwei Chapbooks erschienen in den USA, nivolog, 2022 bei Ethel Zine, Philadelphia und lièvre – a book of hares 2018 bei Dancing Girl Press, Chicago. Für deren Lyrik und Prosa erhielt dey verschiedene Stipendien, Literaturpreise und Künstler*innenaufenthalte in Deutschland, Österreich, Kanada und den USA.
eules promovierte in Europäischer Ethnologie mit den Nebenfächern Kunstgeschichte und Musikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/Br. (1990), im Zweitstudium erwarb dey das erste und zweite Staatsexamen an der Pädagogischen Hochschule Freiburg/Br., Deutschland (2000) im Bereich Deutsch-, Musik- und Kunstpädagogik.
Erfahrungen in der bildenden Kunst reichen von der eigenen künstlerischen Praxis über die freie Mitarbeit als Fotoassistent*in und Lektor*in für einen Verlag, der freien Mitarbeit beim Bibliographischen Institut Mannheim an der Brockhaus Enzyklopädie, von Recherche, Konzeption und Realisierung von Museen bis hin zum Kuratieren und Leiten von Galerien für zeitgenössische Kunst in Deutschland und den USA.
eules lehrte mehrere Jahre an einem Black Historic College sowie zwei Jahrzehnte an einer privaten Universität in Florida deutsche Sprache und Kultur, Italienisch an der Musikhochschule, Kunstgeschichte und Gender/Queer/Race/Class und Sexualities Studies. Von 2014 bis 2022 unterrichtete dey außerdem in Sommerkursen interdisziplinäres Kreatives Schreiben, Kunstgeschichte und Gender/Queer Studies an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. 2022 re-immigrierte dey nach Deutschland mit Wohnsitz in Schallstadt im Markgräflerland. Lehrbeauftragte* für das Akademische Auslandsamt der PH Freiburg (Englisch und deutsch).
AUSZEICHNUNGEN
2023 Deutscher Preis für Nature Writing 2023 verliehen vom Verlag Matthes & Seitz Berlin in Kooperation mit
dem Umweltbundesamt sowie der Stiftung Kunst und Natur
Tomaž Šalamun Chapbook Prize Semi-finalist, USA
2022 Baltic Writing Residency Poetry Chapbook Contest Finalist, USA
2020 Tomaž Šalamun Chapbook Prize Semi-finalist, USA
Longlist for the Ginkgo Price for International Ecopoetry, Poetry School, London
2019 Gertrud Kolmar Preis, Shortlist
Sutra Press Chapbook Competition Finalist, USA
2017 Gazing Grain Press Poetry Chapbook Contest Finalist, USA
Gazing Grain Press Prose Chapbook Contest Semi-Finalist, USA
Hermeneutic Chaospress Chapbook Contest Finalist, USA
2016 Baltic Writing Residency Poetry Chapbook Contest Finalist, USA
2015 Feldkircher Lyrikpreises, 1. Preisträgerin, Österreich
Baltic Writing Residency in Brora, Scotland Contest Finalist
2014 International Rita Dove Poetry Award Finalistin, Salem College, North Carolina, USA
2011 Selma Meerbaum-Eisinger-Literaturpreises für Lyrik1. Preisträgerin, Köln Cultures
2010 lauter niemand preis für politische lyrik 2. Preis, Berlin
2006 First Annual Blueline Chapbook Contest Finalist, State University of New York College at Potsdam, New York
1998 Literaturpreis des Landkreises Miltenberg/Main
1996 Literaturwettbewerb der Katholischen Akademie Trier für Hörspiel “Stimmen der Vergessenen”
KÜNSTLERAUFENTHALTE
2023 Nantesbuch, Bayern
2022 D'Arts et de rêves, Sutton, Canada
2020 D'Arts et de rêves, Sutton, Canada
2018 Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar, Germany
2017 Cow House Studios, Ballybawn, Ireland
Atlantic Center For The Arts, New Smyrna Beach, Florida
The [Ashbery] Home School, Claremont, California
2016 Vermont Studio Center, Johnson, Vermont
Artist in Residence 22nd Southeast Conference on Foreign Languages, Literatures, and Film Celebration, Florida.
Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar
2015 Atlantic Center For The Arts, New Smyrna Beach, Florida
Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar
2014 Vermont Studio Center, Johnson, Vermont
2003 Dorset Colony for Writers, Vermont
STIPENDIEN
2022 Creative Writing for Translators, Deutscher Übersetzerfonds am Literarischen Colloquium Berlin
2022 Center for Book Arts, New York City for The Hidden Library
2016 Merit Writer Grant, Vermont Studio Center, Johnson, Vermont
2015 Pabst Cultural Endowment Scholarship Fund, Atlantic Center For The Arts, New Smyrna Beach, Florida
2014 Writer in Residence, Vermont Studio Center in Johnson, Vermont, USA (Oktober-November), Merit Writer's Grant
2014 Merit Fellowship in Poetry für das Summer Literary Seminar mit Rebecca Wolff, Herausgeberin von FENCE (Albany,
USA) in Vilnius, Litauen (Juli), gesponsort von der Concordia University, Montreal, Canada
2011 Sprachenübergreifendes Seminar zum Übersetzen von Lyrik gefördert durch den Deutschen Übersetzerfonds am
Literarischen Colloquium Berlin
2006 Andrew Mellon/Jessie Ball duPont Endowment Grant
Letterpress Printing & Fine Press Publishing Seminar for Emerging Writers at the Center for Book Arts, New York City
2003 Andrew Mellon/Jessie Ball duPont Endowment Grant
1996-1998 Professionale Seminare, Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg
Deutscher Preis für Nature Writing 2023
Susanne Eules erhält den Deutschen Preis für Nature Writing 2023
Der Deutsche Preis für Nature Writing geht 2023 an Susanne Eules. Darüber hinaus erhalten Claudia Gabler und Alexander Schnickmann jeweils ein Stipendium zur Teilnahme am international besetzten Nature-Writing-Seminar der Stiftung Kunst und Natur in Bad Heilbrunn im Herbst 2023. Die Preisverleihung wird am Sonntag, den 10. September 2023 im Rahmen des ilb. internationalen literaturfestivals Berlin im silent green Kulturquartier stattfinden, mit einer Laudatio auf die Preisträger*in von der Literaturkritikerin Beate Tröger. Das Grußwort hält Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien.
Die Vergabe erfolgt durch den Verlag Matthes & Seitz Berlin in Kooperation mit dem Umweltbundesamt sowie der Stiftung Kunst und Natur. Die Preisausschreibung steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Umweltbundesamtes Dirk Messner. Der Preis ist dotiert mit 10.000 € sowie einem sechswöchigen Schreibaufenthalt in den Räumlichkeiten der Stiftung Kunst und Natur inmitten von deren weitläufigem Naturgelände.
Mitglieder der Jury waren in diesem Jahr der Literaturwissenschaftler und Autor Ludwig Fischer, die Literaturvermittlerin Brigitte Labs-Ehlert, der Literaturkritiker und Autor Tobias Lehmkuhl, der Literatur- und Kulturwissenschaftler Steffen Richter sowie die französische Schriftstellerin und Übersetzerin Cécile Wajsbrot.
Jurybegründung
Im Gedichtzyklus miami t:ex(i)ting widmet sich Susanne Eules der berühmtesten Stadt Floridas, die wie so viele andere Großstädte vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht ist. Eine Bedrohung, von der sich der kapitalistische Hedonismus des Sunshine State allerdings wenig beeindrucken lässt, mag auch ein »wirbelrest von plastikmüll des north atlantic gyre« um die Hafentowers sausen, Miami bleibt die »alpha city mit korallenkette«. Man fährt weiter Kreuzfahrtschiff und reitet fröhlich den »leviathan der erderwämungsachterbahn«. Pierre Aronnax und Ishmael, die alten Wasserhelden, haben in dieser Welt nicht mehr viel zu melden. An ihrer Stelle regiert jetzt das Kaffeehaus Starbucks, das sich den Namen mit dem Steuermann der Pequod teilt, und Kyogre, die »Wetter-Legende« aus dem Pokémon-Spiel. Susanne Eules bringt die Verse dabei in Bewegung, als verfüge dey über eine Wellenmaschine: Mal wie Treibgut, mal wie Schaumkronen wogen diese Verse über die Seiten, spielerisch, virtuos und von satirischer Schärfe: »o greenland du neues flo/rida«!
Foto: © Johannes Eules
Susanne Eules ist ein*e deutsch-amerikanische*r transdisziplinäre*r Künstler*in und arbeitet in den Bereichen von geschriebenem Wort, Musik, Soundperformance und visueller Kunst. Zu Eules’ Praxis zählen experimentelle Lyrik und visuelle Arbeiten, Stimm- und Instrumentalimprovisation, auch im Austausch mit internationalen Künstler*innen und Performer*innen.
Eules’ Arbeiten werden international veröffentlicht und in internationalen Ausstellungen und Performances gezeigt. Bisher erschienen zwei deutsche Lyrikbände, der kønig.innen hasen hůten (Edition Art Science, 2016) und ůbern růckn des atlantiks/den rand des nachmittags (FIXPOETRY, 2012) und zwei Chapbooks in den USA, nivolog (Ethel Zine, 2022) und lièvre – a book of hares (Dancing Girl Press, 2018). Der erste englischsprachige Lyrikband nivolog wird im August 2023 bei Contraband Books erscheinen. Für deren Lyrik und Prosa erhielt dey verschiedene Stipendien, Literaturpreise und Künstler*innenaufenthalte in Deutschland, Österreich, Kanada und den USA.
Über den Deutschen Preis für Nature Writing
Der einmal jährlich vergebene Preis zeichnet Autor*innen aus, die sich in ihrem literarischen Werk auf ›Natur‹ beziehen. Der Preis knüpft an die vor allem in den USA und in Großbritannien ausgeprägte schriftstellerische Tradition des Nature Writing an, in der sich Autor*innen mit der Wahrnehmung von Natur, mit dem praktischen Umgang mit dem Natürlichen, mit der Reflexion über das Verhältnis von Natur und Kultur und mit der Geschichte der menschlichen Naturaneignung auseinandersetzen. Genreübergreifend findet dabei sowohl essayistisches als auch lyrisches und episches Schreiben Berücksichtigung. Die Thematisierung von ›Natur‹ schließt die Dialektik von äußerer und innerer Natur ebenso mit ein wie die Auflösung der Grenzen von Kultur und Natur, aber auch die Möglichkeiten oder Probleme des Schutzes von Naturerscheinungen und natürlichem Geschehen. Nature Writing spricht nicht von ›der Natur als solcher‹, sondern von der durch Menschen wahrgenommenen, erlebten und erkundeten Natur. Die leibliche Präsenz, die konkrete Tätigkeit des Erkundens und die Reflexion auf die gewonnenen Erkenntnisse werden in der Regel im Text fassbar.
Der Preis wird gemeinsam durch den Verlag Matthes & Seitz Berlin, das Umweltbundesamt und die Stiftung Kunst und Natur vergeben, die zusätzlich einen Schreibaufenthalt der Preisträger*innen in ihren Räumlichkeiten sowie zwei Stipendien für eine Teilnahme an ihrer jährlichen Nature-Writing-Schreibwerkstatt ermöglicht.
https://www.umweltbundesamt.de/https://kunst-und-natur.de/