Thor Kunkel

Vita

Thor Kunkel, 1963 in Frankfurt am Main geboren, zählt zu den deutschsprachigen Schriftstellern der Gegenwart. Er ist anerkannter Publizist, studierter Kommunikationswirt und Kreativ-Chef einer Werbe-Agentur.

Nach seinem Studium der Bildenden Kunst und Film in Frankfurt und den USA arbeitete Kunkel viele Jahre in London und Amsterdam, unter anderem für die entwicklungspolitische Organisation CORDAID, die Stiftung SIRE (Stichting Ideële Reclame) und die britische Stiftung SANE.

Schriftstellerische Tätigkeit ab 1999.
Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettlesen 1999: 2. Platz (Ernst-Willner-Preis). Die FAS zählte sein preisgekröntes Debüt »Das Schwarzlicht-Terrarium« (2000) zu den „25 wirkungsvollsten Büchern der letzten 20 Jahre“.

Mit »Endstufe«(2004), gefördert mit einem Stipendium der Stiftung der Preußischen Seehandlung, gelang Kunkel 2004 ein Bestseller, der weltweit ein Echo fand. Auch Auslandsübersetzungen blieben nicht aus.

Nach mehreren erfolgreichen Hörspielen u.a. für den WDR und Deutschlandradio Kultur, erschien 2008 »Kuhls Kosmos«, die Fortsetzung seines preisgekrönten Debütromans. Die FAS nannte den Roman"sensationell komisch, ein rasant brutales, freudvoll-desillusioniertes Abrechnungsbuch mit der Welt".(14.9.2008) Im Februar 2010 erschien "Schaumschwester" in der Reihe "Neue Welt" von Matthes & Seitz. Die Süddeutsche Zeitung meinte dazu: "Im bunten Mantel des Pop-Literaten, in den Thor Kunkel sich hüllt, scheint ein Provokateur zu stecken, der vielleicht gerne der Urenkel von Oswalt Spengler wäre."
(20.8.2010).


Es folgte die utopische Groteske "Schaumschwester", in der Kunkel ein Komplott von kybernetischen Organismen beschreibt.  Aus einem 2009 für den WDR geschriebenen Hörstück Subs entwickelte Kunkel in den folgenden Jahren den gleichnamigen Roman, der 2011 erschien. In dem Roman schildert er die Rückkehr der Sklaverei im privaten Rahmen. Ein progressiv denkendes Ehepaar entschliesst sich, „Balkanmenschen“ (gemeint sind Flüchtlinge) auf ihrem Grundstück in Berlin anzusiedeln. Der österreichische Standard schrieb am 3. Juni 2011: „Thor Kunkel ist und bleibt der deutsche Großmeister des Trash.“ Auch der Philosoph Peter Sloterdijk äußerte sich über den Roman: „Wehret den Anfängen! hieß es einst bei Ovid. Thor Kunkel setzt dagegen: Untersucht die Anfänge!“ Der Spiegel vom 12. Dezember 2011 wertete diese Äusserung zugleich als „Ritterschlag und Ehrenerklärung“. Kunkel verschwand danach zwei Jahre von der Bildfläche.


In seinem 2014 veröffentlichten Memoir "Wanderful – Mein neues Leben in den Bergen" schildert Kunkel zwei Jahre seines Lebens in den Walliser Alpen. Der Text ist eine Mischung aus autobiografischen Vignetten und naturphilosophischen Essays, die sich im Rahmen eines hochalpinen Wanderführers entfalten. Das Magazin Cicero (Nr. 4 vom April 2014) bezeichnete Kunkel daraufhin als „den letzten Outlaw der deutschen Literatur“.


"Subs" wurde 2017 von Oskar Roehler mit einer hochkarätigen Besetzung unter dem Titel "HERRliche Zeiten" fürs Kino verfilmt.


In seinem 2020 erschienenen Wörterbuch der Lügenpresse Lügenpresse schrieb Kunkel: „Zahllose journalistische (An)richter leisten das tägliche plausible Umlügen der Wahrheit und die nötige Empörungsbewirtschaftung.“ Er konstatiert eine „Situation, die es vorher so in der Geschichte nicht gab, und sie entstand aus dem konsequenten Missbrauch unserer Sprache durch privilegierte Kulturlenker und kryptomarxistische Politiker, die die Demokratie von innen ausgehöhlt haben“.


Er kündigte an Deutschland zu verlassen und in die Schweiz auszuwandern.


2022 publizierte Kunkel zwei Romane: Die Satire „Im Garten der Eloi – Geschichte einer hochsensiblen Familie“ und „Welt unter“, in der die Folgen des Klimawandels positiv dargestellt werden.  Der Autor, der inzwischen Schweizer Staatsbürger ist, lebt seit 2015 im Wallis und Tessin.

Würdigung

1999 Ernst-Willner-Preis (2. Platz beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, Klagenfurt)
2003 Literatur-Stipendium der Stiftung Preußische Seehandlung
2004 Literaturstipendium der Sylt-Quelle
2006 Nomination Kurt-Laßwitz-Preis und Deutscher Science-Fiction-Preis(Kategorie Shortstory)

Aktuelles

Aufgrund der gesellschaftspolitischen Entwicklung Deutschlands und der Tatsache, dass Thor Kunkel seit 2004 immer wieder Verfolgungen durch die vom Staat subventionierte Antifa ausgesetzt war, immigrierte der Autor – nachdem seine Appelle an den deutschen Pen-Club, einzelne deutsche Medien, sowie Kultur-Institutionen unerhört blieben, in die Schweiz.


Kunkels Ur-Großvater väterlicherseits stammte aus der Schweiz, der Autor nahm 2022 die Schweizer Staatsbürgerschaft an.

Werk

Eigenständige Veröffentlichungen

Veröffentlichungen in Anthologien

In die Schweiz auswandern – aber richtig

Kopp Verlag 2024

Welt unter

Golkonda Verlag 2022

Bunter Staub

Mathes & Seitz 2008

Letzte Worte

Scherz-Verlag 2003

Eiszeit

Aufbau-Verlag 2001

Die Akte Ex

Rowohlt-Verlag 2000

Klagenfurter Texte/ Ingeborg- Bachmann- Wettbewerb`99

Piper Verlag 1999

Im Garten der Eloi

Europa Verlage 2022

Der Weg der Maschine. Annäherungen an den kybernetischen Sozialismus

Edition BuchHaus Loschwitz 2021

Sex ist nicht so mein Ding

Eichborn-Verlag 2007

Annika

Schneekluth 2002

Honka Hotel

Privat-Verlag eines Kölner Hotels 2001

Schicke neue Welt

Ullstein 2000

Weihnachten und andere Katastrophen

Ullstein 1999

Veröffentlichungen in literarischen Zeitschriften

Schweigen ist Gold

Glanz und Elend - Magazin für Literatur und Zeitkritik 2009 Artikel

sonstige Werke

Audiobuch:
»EIN BRIEF AN HANNY PORTER«
Hörspielbearbeitung: Steffen Moratz
mit Andrea Sawatzki, Christian Berkel,
Traugott Buhre, Rosemarie Fendel
und Maria Happel
Regie: Christoph Dietrich
WortArt 2002
1 CD o ISBN 3-7857-1257-X o X,50

»Das Schwarzlicht-Terrarium-LIVE!«
Live-Recording der multi-medialen Inszenierung vom 12.10.2001 im Frankfurter Kulturzentrum „Batschkapp“
Mit Marek Harloff, Florian Lukas, Jan Plewka und Thor Kunkel. Regie: Dominik Diers
72 Min. + Bonustracks
1 CD (VERGRIFFEN)

»Verfallsobjekt Nr.1«, Hörspiel, Deutschlandradio Kultur

»SUBs«, Hörspiel, WDR3 , Urausstrahlung 20.6.2009, Regie: Annette Kurth


Theaterstück:
"Porters Paradise" (nach "Ein Brief an Hanny Porter")
Schauspiel Leipzig, 17.1.2002

Multimedia

Zuletzt durch Thor Kunkel aktualisiert: 10.03.2025

Literaturport ID: 111