Ohne Make-up.
Erklärst du mir noch mal, wie’s war, als die Dinge erst allmählich ein Gesicht bekamen. Hattst du auch so ’ne Angst vor dem Vernünfteln? Ein so belangloser Termin am nächsten Morgen liess dich die ganze Nacht nicht schlafen. Wir werden über die Einfachheit unserer Liebe staunen. Bald. Und wir werden uns immer wieder neu erfinden. Darin. Und darüber hinaus. Über den Rand fallen, immer in den neugehäuteten Kelch unserer Hände. Solange deine Finger selbst im fadesten Wind die meinen suchen, werd ich mich umlacht fühlen. Dann werd auch ich meine Angst verlernt haben. In deinem Windlicht nämlich.
Silbenspiel.
… ohne Zusammenhang, ohne die geringste Gewissheit, entweder oder, und dennoch werden wir unbekümmert sein, ich spürs, dann auch du, empör dich nicht, noch keine Silbe hat unseren Traum erobert oder zerplatzen lassen. Denn alles hat eine eigene Logik. Fass mich an. Du erinnerst dich doch jetzt schon daran, dass wir unheimlich viel lachen. Ich schleiche dir nach. Meine Maulwürfin. Aus deinen grüngraugeleckten Augenhöhlen rinnt ein kleiner Tropfen Unendliches. Und weil wir uns gleich dort getroffen haben, werden wir uns immerzu spiegeln. Und dort glücklich werden: auf dem glasklaren Rund einer Seifenblase. Wir haben uns nie heimlich getroffen. Wie Wortstaub…
Wie Wolke.
Vermiss dich nun schon zum dritten Mal. Heute. Weiss ja immer noch nicht, wie ich mich ohne Text nur als Körper an dich heranmache. Aber scheinbar giebt’s zwischen den Sonnenscheinen mehr Unberührtes als wir uns zugeben wolln. Musst du jetzt gehen. Du weisst, wie davonfliegend meine Einsamkeit wird. Zum Glück wolltest du vorhin die eine weisse Wolke nicht zerstechen.