Das Schloß Buderose wurde anläßlich des "1. Reichs-Frontdichtertreffens in Guben" am 14. 6. 38 vom Nazi-Chefideologen Alfred Rosenberg (1893-1946) einer Vereinigung von Autoren, die sich "Mannschaft" nannte, als "Frontdichterheim" übergeben; Mitglieder der Schriftstellervereinigung waren zunächst Autoren, die aus eigenem Erleben über den Ersten Weltkrieg geschrieben hatten und gemeinsam unter dem Titel "Die Mannschaft" eine Anthologie herausgaben ("Die Mannschaft. Frontsoldaten erzählen vom Frontalltag", 4 Bde., 1935-1938; daneben: "Frontsoldaten wollen den Frieden", Berlin 1937); begründet wurde die "Mannschaft" von Jürgen Hahn-Butry, ihr "Führer" war der SA-Standartenführer Otto Paust; ab 1937 wurde der "Ehrenring deutscher Frontdichter" vergeben, u.a. an Fritz Helke (sh. Biesenthal); aus der "Dichterkameradschaft" der Anthologisten entstand ein Kreis von "150 führenden deutschen Dichtern und Schriftstellern von Anacker bis Zöberlein" (darunter Max Barthel, Rudolf G. Binding, Hans Friedrich Blunck, Mario Heil de Brentani, Edwin Erich Dwinger, Richard Euringer und Herybert Menzel), der sich vor allem aus den Mitgliedern des "Kulturkreises der SA" und den "Dichtern der Hitler-Jugend" rekrutierte; Schloß Buderose, 1637 errichtet, war seit Ende des 18. Jahrhunderts bis 1878 im Besitz der Blüchers, gehörte danach der Familie von Studnitz, und zuletzt, bevor es 1924 in den Besitz der Stadt Guben überging, dem Afrika-Reisenden Emil Kräusel; das Schloß wurde von der Stadt Guben im Zuge einer Stiftung der "Kameradschaft der Frontdichter in der NSDAP" überlassen, zusätzliche Mittel für die Unterhaltung des Anwesens kamen vom Brandenburgischen Provinzialverband.