Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Apothekersohn Arthur Runge (1880-1945) eine private Sammlung von Autographen, Erstausgaben und Realien zusammengetragen, die mit Leben und Werk vor allem Alexander von Humboldts und Ludwig Tiecks in Beziehung standen; die Sammlung umfasste ca. 1000 Briefe aus der Korrespondenz A. v. Humboldts mit Freunden, zahlreiche Erstausgaben, Sekundärliteratur, ein Mamorrelief A. v. Humboldts, das von Tieck angefertigt worden war, Tage- und Notizbücher, Zeichnungen und Reiseskizzen sowie die Totenmaske A. von Humboldts; Runge präsentierte seine Sammlung Besuchern in seiner Wohnung in Berlin-Lichterfelde, evakuierte sie jedoch 1943 wegen der Bombenangriffe auf Berlin von dort nach Frankfurt (Oder), wo sie bei Anmarsch der Roten Armee im Tresorraum einer Bank deponiert war; der größere Teil der Sammlung ist seit Kriegsende verschollen, Einzelstücke, die Runge auf der Flucht vor der anrückenden Roten Armee nach Hennigsdorf mit sich führte, konnte die Berliner Staatsbibliothek 2011 aus dem familiär überlieferten Nachlaß ankaufen, 232 Humboldt-Briefe wurden bereits seit 1971 in der Staatsbibliothek aufbewahrt. Eine Zeitungsausschnittsammlung aus dem Nachlass von Runge wurde 1949 von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster angekauft.