Unsere Gesellschaft ist postmigrantisch. Sie hat sich immer wieder durch zahlreiche Migrationseinflüsse verändert, ist reicher, vielfältiger geworden und wird von der Koexistenz vieler sich gegenseitig beeinflussender Sprachen und Sprachräume geprägt.
Wie spiegelt sich diese Situation im heutigen Theater wieder? Das deutsche Theater ist ein Kind des Nationalismus. Seit einiger Zeit wird das Narrativ des Nationaltheaters umgeschrieben. Sind mehrsprachige Inszenierungen eine mögliche Antwort auf die postnationale gesellschaftliche Realität? Mit welchem Zweck und welchem Effekt werden mehrere Sprachen eingesetzt? Wie werden mehrsprachige Stücke geschrieben? Und wie werden sie übersetzt?
In unserer Abendveranstaltung sprechen wir mit Theatermenschen, die neue und wegweisende Modelle der Mehrsprachigkeit für die Bühne entwerfen, und lesen aus mehrsprachigen Stücken. In der Werkstatt sprechen wir mit mehrsprachig arbeitenden Autorinnen, analysieren linguistische Aspekte des Themas und besprechen Texte der ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
04. Oktober 2021 – Podiumsdiskussion und Lesung
20:00 – 21:45 Uhr | Ist die neue Bühnenrealität mehrsprachig? Podiumsdiskussion mit: Georgia Doll, Yael Ronen, William Gregory, NN. Moderation: Barbora Schnelle und Henning Bochert Ausgewählte Ausschnitte aus mehrsprachigen Texten Lesungen Einrichtung: Eberhard Köhler |
Wir sprechen mit reprästentativen Gästen über ihre jeweiligen Verfahrensweisen und Aspekte zur Theaterarbeit mit mehreren Sprachen. Die Diskussion wechselt sich ab mit kurzen Lesungen von Ausschnitten zeitgenössischer Stücke, die die diskutierten Ansätze exemplarisch erfahrbar machen.