Lesung: Angelika Klüssendorf
Moderation: Alexander Cammann
Vor Ort im Saal
Angelika Klüssendorfs neuer Roman »Vierunddreißigster September« (Piper Verlag, 2021) hat nur auf den ersten Blick etwas mit einem typischen Dorfroman aus der ostdeutschen Provinz zu tun. Nicht nur, weil das Buch mit einem veritablen Gattenmord beginnt: Hilde macht sich mit einem heftigen Beilhieb auf den Kopf ihres Mannes Walter nach vielen Jahrzehnten Ehe selbst zur Witwe. Der tote Walter wird nun sogleich zum aus dem Totenreich agierenden Erzähler befördert. Angelika Klüssendorf lässt durch ihn ein ganzes Panoptikum schriller Figuren vor ihren Leser·innen entstehen: den Säufer Heinrich, den einbeinigen Hans, den dicken Hubert, Bipolarchen, Eisenalex, die trans* Frau Gabriela und ihre Schildkröte Coco, eine Schriftstellerin und ihren gutaussehenden Partner. Schritt für Schritt erschreibt Klüssendorf eine Gemeinschaft der skurrilen Individuen, die nicht nur die Toten miteinschließt, sondern auch die Geschichte des unglückseligen 20. Jahrhunderts im Hintergrund nachhallen lässt. Durch den Abend führt Alexander Cammann, Feuilletonredakteur der Wochenzeitung Die Zeit.
8 € / 5 €
Tickets verfügbar unter: https://vvk.link/2z86jm
Bitte lesen Sie die Hinweise sorgfältig.