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„Krisenwelten I-III - Die Natur - drei Abende mit Prosa, Lyrik, Diskussion : III. Abend: 24.06.23: "Die Gesellschaft in der Krise"

Samstag, 24. Juni 2023

20:00 UHR

Veranstaltungsort

Villa Kriester

Baraschstraße 6
14193 Berlin

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Eintritt: 10,- € an der Abendkasse

Details

Krisenstimmungen, Krisenzeiten, Umbrüche: gibt es eine Poetik der Krise? Sind Momente, in denen alles in Frage steht, Umbruchsräume? Die Lesereihe „Krisenwelten“ fragt in unterschiedlichen Perspektivierungen nach einer Gesellschaft im Krisenmodus. 

Tanja Dückers, Irina Rastorgujeva und Marc Lunghuß

Mit Empathie und Intensität beschäftigt sich Tanja Dückers seit Jahren mit der Geschichte und Kultur Osteuropas. Die Ukraine hat sie zweimal vor dem Krieg bereist. Tanja Dückers liest aus dem literarischen Briefwechsel mit der ukrainischen Schriftstellerkollegin und Literaturwissenschaftlerin Natalka Sniadanko (Lwiw/Marbach). Diese Briefe sind im Auftrag des Projekts Weiter Schreiben Ukraine erschienen.

Der Erzähler Marc Lunghuß schickt in „Ein unerwartetes Ende“ seinen Protagonisten zum Stipendiumsantritt in ein bekanntes Künstlerdorf im Moment des Ausbruchs des Ukraine-Krieges. Alle Zukunftshoffnungen auf die Kunst zerbrechen im Moment, wo das Leben selbst zu erlöschen droht. Marc Lunghuß liebt als lakonischer Erzähler kurze Pointen, versteckte Kniffe, meidet den großen epischen Gestus. Seine Texte sind listig – und dennoch menschenfreundlich. Sie haben oft blinde Flecken, ausgesparte Stellen, präsentieren ein brüchiges Universum, das keine endgültigen Antworten geben zu wollen scheint.

Die freie Journalistin, Dramaturgin und Regisseurin Irina Rastorgujeva veröffentlichte zuletzt "Das Russlandsimulakrum: Kleine Kulturgeschichte des politischen Protests in Russland" bei Matthes & Seitz. Im ersten Kapitel, dass Rastorgujeva „Konkrete Poesie 2021. Ein Nachrichtenportal“ betitelt hat, versammelt sie Meldungen, die einen Überblick über den politischen und gesellschaftlichen Zustand Russlands nach 21 Jahren Putin-Herrschaft geben. Am heutigen Abend beleuchtet sie mit ihrer Zusammenstellung von Nachrichten der letzten sechs Monaten die Absurdität russischer Realitäten. Ihre "Presseschau des Wahnsinns" erscheint monatlich bei der Neuen Züricher Zeitung. Gemeinsam mit Thomas Martin erschien der Band Russenbrecht – Ansichten zum politischen Theater zwischen Stalin und Putin.

Moderiert wird dieser Abend von Christine Knispel.

Viel Dank geht an das Team von „Neustart Kultur“ des Deutschen Literaturfonds, die uns diese tolle Lesereihe ermöglicht haben.

Veranstalter