Das Brandenburgische Literaturbüro unterstützt das Literaturschaffen im Land Brandenburg in seinen verschiedenen Formen durch Organisation von Lesungen, Präsentation von Ausstellungen und Herausgabe von Publikationen zur Literaturgeschichte der Region.
Das Literaturbüro wurde 1994 gegründet und hat seinen Sitz in Potsdam und operiert landesweit. Träger des Literaturbüros ist der Verein Brandenburgische Literaturlandschaft e.V. Er ist ein Förderverein für Literatur, kein Interessenverband von Autorinnen und Autoren. Das Brandenburgische Literaturbüro wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Im Oktober 2007 hat das Büro gemeinsam mit dem Theodor-Fontane-Archiv die Villa Quandt auf dem Pfingstberg bezogen.
Jährlich finden etwa 50 bis 60 Lesungen in Zusammenarbeit mit Bibliotheken, Theatern, Verlagen, Buchhandlungen, Galerien und Museen an verschiedenen Orten im Land Brandenburg statt. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche bedeutende Autorinnen und Autoren auf Einladung des Literaturbüros in Brandenburg gelesen, darunter Louis Begley, Joachim Fest, Jewgeni Jewtuschenko, Czesław Miłosz, Cees Nooteboom u.a.m.
Seit 2001 organisiert das Brandenburgische Literaturbüro in Potsdam die Veranstaltungsreihe Tafelrunde Sanssouci im Schloss Neue Kammern, zu der es prominente Gäste einlädt, um über Grundfragen der Zeit zu diskutieren. Zu Gast waren hier u.a. der Literaturnobelpreisträger Imre Kertész, Peter Wapnewski, Władysław Bartoszewski und Walter Kempowski.
Seit 1995 präsentiert das Brandenburgische Literaturbüro Ausstellungen vor allem zur Literaturgeschichte der Region, die in Potsdam und verschiedenen anderen Städten zu sehen waren, etwa über Peter Huchel, Günter Eich, Ernst Haeckel, 750 Jahre Literatur im Land Brandenburg, über Literatur im Land Brandenburg 1930–1950, über Goethe und die Mark Brandenburg, über Französische und Deutsche Schriftsteller 1914–1918, Alltagsfotografie in Brandenburg oder über den Literarischen Neubeginn in Potsdam 1945–1950.
Seit Sommer 2006 betreibt das Brandenburgische Literaturbüro gemeinsam mit dem Literarischen Colloquium in Berlin das Literaturportal literaturport und – parallel dazu – seit Februar 2010 gemeinsam mit dem Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum in Rheinsberg das Zeitstimmen-Portal, das sich als Archiv des Alltags für die Region Berlin-Brandenburg versteht. Hier werden – neben literarischen Texten und literaturgeschichtlichen Informationen zu mehr als 3000 Schriftstellern und deren Beziehung zu Orten in der Region – vor allem private Zeugnisse präsentiert: Tagebücher, Erinnerungen, Fotos sowie (in Kooperation mit dem rbb) alle Folgen des „Landschleichers“ (über 1.200 filmische Kurzporträts kleinerer Orte im Land Brandenburg seit 1993). Die Inhalte beziehen sich auf über 2.000 Orte in Brandenburg und Berlin. Die Bilder, Tagebücher, Lebenserinnerungen und Filme lassen sich nach Ort, Zeit, Thema und Urheber recherchieren.