Der Buchhändlerkeller ist keine Buchhandlung und auch kein Keller. Er ist ein Ort für literarische Veranstaltungen im Parterre eines noblen Gründerzeithauses im alten Berliner Westen. Nur der Name erinnert noch an unsere Anfänge vor fast 50 Jahren.
Jeden Donnerstag - im Juli / August unregelmäßig - lesen Autorinnen und Autoren aus den belletristischen Neuerscheinungen auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Kein Slam, kein Wettbewerb - hier wird die Literatur mit Vergnügen ernst genommen.
Jeden Dienstag machen wir auf das spannende Erbe deutschsprachiger und internationaler Literatur aufmerksam - in Autorenporträts ("LebensBilder", "Flaneure") oder Collagen ("Wiedergelesen"). Es werden aber auch neue Sachbücher vorgestellt und aktuelle kultur- und gesellschaftspolitische Themen diskutiert ("Grenzgänge"). Alle zwei Monate lädt der Buchhändlerkeller zur Eröffnung einer Ausstellung von Malerei, Grafik oder Fotografie ein, oft mit einem literarischen Begleitprogramm.
Die Veranstaltungen beginnen meist um 20.30 Uhr.
Jeden 1. Sonntag im Monat um 17 Uhr laden wir zur "ErzählBar" in die originellen, stuckverzierten Altbauräume. Bekannte und weniger bekannte Menschen aus vielen Lebensbereichen erzählen, wie sie geworden sind, was sie geworden sind, und warum: Lebensgeschichte(n) als Zeitgeschichte(n).
Darüber hinaus gibt es Gastveranstaltungen auch an anderen Wochentagen. Wenn nicht anders angegeben, beträgt der Eintritt zu den Veranstaltungen 5, ermäßigt 3 €. Leider haben wir keine Möglichkeit, Plätze zu reservieren. Die Kasse öffnet eine Stunde vor Beginn.
Der Buchhändlerkeller wurde 1967 von KP Herbach und jungen, linken Buchhändlern und Lehrlingen aus dem "Arbeitskreis Berliner Jungbuchhändler e.V." im Keller einer ehemaligen Bäckerei in der Görresstraße in Berlin-Friedenau eingerichtet. Damals wohnten dort auch Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass, Uwe Johnson und andere Autoren und unterstützten die jungen Leute. 1976 zog der Buchhändlerkeller in die Räume der ehemaligen Galerie Mikro von Michael S. Cullen im Parterre der Carmerstraße 1 in Charlottenburg.
Fast vierzig Jahre lang bestimmte KP Herbach, hauptberuflich Pressereferent der Akademie der Künste in West-, später ganz Berlin, das Programm der wöchentlichen Lesungen am Donnerstag allein. Seit seinem Tod 2004 führen Freundinnen und Freunde von Herbach das Programm ehrenamtlich fort - umgestaltet und erweitert. Der Arbeitskreis, der gemeinnützige Trägerverein des Buchhändlerkellers, heißt nun "Freunde des Buchhändlerkellers e.V."; fünf der Moderatoren sind zugleich sein Vorstand.