Die INSELGALERIE Berlin ist die Plattform der 1993 von Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen gegründeten gemeinnützigen Berliner Fraueninitiative Xanthippe e. V. Ging es bei der Gründung noch darum, den Künstlerinnen aus der DDR, die mit den Mechanismen des westlichen Kunstmarktes wenig vertraut waren, eine Plattform zu bieten, stießen sehr schnell Berufskolleginnen aus dem Westteil der Stadt zum Verein. Schon bald spielte die einstige Teilung Berlins keine Rolle mehr.
Die Galerie lädt heute bevorzugt Künstler*innen ein, die diskriminierten Gruppen angehören. Gezeigt werden Positionen von Autor*innen aus Berlin, Deutschland und der Welt. Die Galerie ist offen für alle Stile und macht keinen Unterschied zwischen Bildender und Angewandter Kunst.
Die Gründerin, Ilse-Maria Dorfstecher, erhielt im Jahr 2007 den Berliner Frauenpreis für "ihre langjährige, intensive Förderung von Künstlerinnen". Sie legte den Grundstein für die Institution, die die INSELGALERIE im Kanon derer, die sich für Vielfalt und gegen Diskriminierungen im Kunstbetrieb engagieren, heute ist. In monatlich wechselnden Ausstellungen zeigt die Galerie Positionen aller Generationen. Sie bietet sowohl jungen, feministischen, antirassistischen Initiativen als auch dem Werk älterer Künstlerinnen, deren Werk vom Vergessen bedroht ist, eine öffentliche Plattform.
Von Beginn an gehörten literarische Veranstaltungen, Vorträge und Diskussionen zum Programm der Galerie. Es geht darum, die Kunstgattungen und -Genres zusammenzuführen, auch in gemeinsamen, internationalen Ausstellungsprojekten in der Vergangenheit, an denen sowohl Bildende Künstlerinnen als auch Literatinnen teilnahmen. Das Veranstaltungsprogramm ist offen für Autor*innen aller Geschlechter, doch werden bevorzugt Literat*innen und Referent*innen aus gesellschaftlich diskrimierten Gruppen eingeladen.
Der heutige Standort der Galerie in einer ehemaligen Sparkasse am Bersarinplatz in Berlin-Friedrichshain ist bereits der dritte. Ursprünglich befand sich die Galerie in der Inselstraße in Mitte, in den Räumen des Verbandes der Bildenden Künstler der DDR. Von 2002 bis 2017 fand sie bis zur überraschenden Kündigung im Februar 2017 in der Torstraße ein Domizil. Engagierten Politiker*innen aus Bezirk und Land ist es zu verdanken, dass der neue Standort in Berlin-Friedrichshain bezogen werden konnte. Das Programm der INSELGALERIE wird von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert.