Thomas Dütsch

Thomas Dütsch, Wädenswil
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Steckbrief

geboren am: 20.3.1958
geboren in: Zürich (Schweiz)
lebt in: Wädenswil

Kontakt: Stoffelweg 8, CH-8820 Wädenswil

Vita

Thomas Dütsch wurde 1958 in Zürich geboren und wuchs im Zürcher Unterland auf. Nach der Matura studierte er Germanistik, Geschichte und Philosophie in Zürich, Tübingen und Berlin. Während zwei Jahrzehnten unterrichtete er Deutsch an Gymnasien und Berufsschulen. Von 2002 bis 2023 war er als Sprachdozent und Mentor an der Pädagogischen Hochschule Zürich tätig. Er lebt in Wädenswil am Zürichsee und ist Vater von zwei erwachsenen Töchtern.

Thomas Dütsch schreibt seit seinem 18. Lebensjahr Gedichte. 1984 erhielt er eine erste Auszeichnung der Stadt Zürich, 1991 war er auf Einladung des Berliner Kultursenats sechs Monate Stipendiat im Literarischen Colloquium Berlin (LCB). Er publizierte Gedichte in den Literaturzeitschriften einspruch, drehpunkt und Sprache im technischen Zeitalter. Auch die Neuen Zürcher Zeitung, die ZEIT und der Tages-Anzeiger veröffentlichten Gedichte von ihm. 2001 erschien sein Gedichtband «Windgeschäft», für den er eine Anerkennungsgabe des Kantons Zürich erhielt. 2011 erschien «Weisszeug», für das er eine Anerkennungsgabe der Stadt Zürich erhielt. In der NZZ am Sonntag lobte Manfred Papst "die Sorgfalt und das Formbewusstsein" seines Schreibens. Im März 2022 ist im Verlag Nimbus. Kunst und Bücher  sein neuer Gedichtband "Zwischenhoch" erschienen. Peter von Matt zeigte sich von diesem Werk sehr beeindruckt: "‘Zwischenhoch’ gehört für mich zu den wichtigsten Büchern der letzten Zeit, weil es so ernst und komödiantisch zugleich ist und unheimlich dazu." 


 

Würdigung

2002  Der Kanton Zürich zeichnet den Autor für sein Werk 'Windgeschäft' mit einer Ehrengabe aus.

2011  Die Stadt Zürich zeichnet den Autor für sein Werk 'Weißzeug' mit einer Anerkennungsgabe aus.

Aktuelles

Hemden gebügelt
Später werde ich sagen Ich habe Hemden gebügelt
ferngesehen und mit meinem Bruder telefoniert
Aber das stimmt nicht Ich habe wehrlos zugesehen
wie beim Eindämmern mein kleines Leben zerfiel
Rasch erlosch das Frühlingslicht das mich putzte
und schob unbehauene Grabsteine vor die Fenster
Der Tagesschausprecher schickte mich in Frührente
Erste ungelesene Bücher wandten sich von mir ab
und schweissten sich wieder ein Das Skypen mit
Göttingen war ein einziger Pixelbrei ohne Tonspur
Das Tagebuch verweigerte mir den Eintrag zu viel
Schwarzarbeit zu viele Krustentiere aus Tipp-Ex
Das Spiegelbild machte mir klar Die Fahndung läuft
Staatenlos wartete ich vor dem Scanner der Nacht
Später werde ich sagen Ich habe Hemden gebügelt
Genau das habe ich an jenem Abend im März getan
(aus: "Zwischenhoch" 2022)

Zuletzt durch Thomas Dütsch aktualisiert: 14.11.2023

Literaturport ID: 1046