Alice Grünfelder, geboren im Schwarzwald, aufgewachsen in Mutlangen, studierte nach einer Lehre als Buchhändlerin und einem längeren Asienaufenthalt Sinologie und Germanistik in Berlin und Chengdu (China). Sie arbeitete jahrelang als Lektorin, betreute u.a. die Türkische Bibliothek im Unionsverlag, führte eine eigene Agentur für Literaturen aus Asien, übersetzte aus dem Chinesischen und gab mehrere Erzählbände heraus. Von Februar bis Juli 2020 Sabbatical in Taiwan. Werkjahr der Stadt Zürich 2019. Nominiert für den Irseer-Pegasus-Literaturpreis 2019.
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Wolken über Taiwan nominiert für den Preis der Unabhängigen Verlage, Hotlist 2022
Übersetzerstipendium Translasien, 2022, für Gedichte von Tsai Wan-shuen
Arbeitsstipendium der Stiftung pro helvetia, August 2021
Werkjahr der Stadt Zürich, November 2019
Nominiert für den Irseer-Pegasus-Literaturpreis, Januar 2019
Literaturwettbewerb „Schwäbischer Literaturpreis", Aufnahme in Anthologie, Nov. 2018
Einladung zu den Solothurner Literaturtagen, Mai 2018
Literaturwettbewerb „Kürzestgeschichten", Aufnahme in Anthologie, Oktober 2014
Wolken über Taiwan. Notizen aus einem bedrohten Land.
Was macht ein Land, wenn es von einer Großmacht bedroht wird? Wie sieht ein Leben unter diesen Umständen aus? Taiwan, die kleine Insel und Chipgroßmacht vor der südchinesischen Küste, hat in den letzten Jahrzehnten eine enorme gesellschaftliche Wandlung durchlaufen. Bürgerrechtsbewegungen ist es zu verdanken, dass der Übergang von einer Jahrzehnte andauernden Militärdiktatur zu einer der offensten und lebendigsten Demokratien Asiens so friedlich verlaufen ist.
Hotlist der Unabhängigen Verlage, 2022.
Wird unser MUT langen? Ziviler Ungehorsam für den Frieden.
»Unser Mut wird langen, nicht nur in Mutlangen« war das Motto der Friedensbewegung in Mutlangen. Jahrelang demonstrierten Friedensaktivisten und blockierten die Pershing-II-Transporte, bis schließlich 1987 Michail Gorbatschow und Ronald Reagan den INF-Abrüstungsvertrag unterzeichneten.
In diesem Essay geht Alice Grünfelder der Frage nach, warum die Bevölkerung vor Ort größtenteils zur Stationierung der Pershing II schwieg, das Dorf aber bis heute Symbol für gewaltfreien Widerstand ist.In welchem Spannungsfeld entsteht Zivilcourage, und was kann Mutlangen noch heute bedeuten als Symbol des zivilen Ungehorsams?
Die Wüstengängerin
Die Sinologiestudentin Roxana reist Anfang der 1990er Jahre die Seidenstrasse entlang, um noch unbekannte buddhistische Höhlenmalereien in der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas zu erforschen. Sie will zeigen, dass die Region nicht immer islamisch war, sondern buddhistische Wurzeln hat. Roxanas jahrelange Recherchen führen nicht zum erhofften Erfolg, mit leeren Händen will sie jedoch nicht nach Europa zurück, zumal es nichts gibt, wofür es sich lohnen würde heimzukehren. Ihr Aufbruch in die Fremde verliert sich im Sand der Wüste Taklamakan, der ›Wüste ohne Rückkehr‹.
20 Jahre später reist die schwerkranke Linda für ihr letztes Entwicklungsprojekt nach Xinjiang. Doch die Behörden verweigern die zugesicherte Zusammenarbeit. Im Gästehaus zur Untätigkeit verdammt, stösst Linda auf die Aufzeichnungen, welche die verschollene Roxana zurückgelassen hat, und sie folgt deren Spuren.
Vor dem Hintergrund des Widerstands der Uiguren gegen die chinesische Regierung in Xinjiang, der spätestens seit 2009 auch im deutschsprachigen Raum Schlagzeilen macht, verstrickt sich das Schicksal der zwei eigenwilligen Frauen. Erstmals wird aus europäischer Perspektive von der Geschichte und Gegenwart einer wenig beachteten Region erzählt. Feinfühlig und kenntnisreich zeichnet die Autorin ein Panorama der Schicksale von Menschen, die in China an den Rand gedrängt werden.
Termine (Auswahl):
6. Januar 2023, 19 Uhr, Lesung aus Wolken über Taiwan, Buchhandlung Schropp, Berlin
17. Januar 2023, 19 Uhr, Lesung aus Wolken über Taiwan, Literaturfenster Hottingen, Zürich
Diverse Salon-Gespräche, Moderationen etc. sind unter Termine auf der Autorenwebsite zu lesen: https://www.literaturfelder.com/lesungen/