A.R. Meyer- Abend
A.R. Meyer- Abend
1.
Lautensack am Meyer- Abend
Wirkte einfach, frisch und labend.
Gegen schlimme Pfarrhaussitten
Hat er klar und fest gestritten.
Daß sein Geist nicht aufgeweckt,
Ward ersetzt durch Dialekt.
In dem Pfarrhausstück (bei Meyer)
Wirkte frisch der Hinterbayer.
In der Vollkraft seines Seins
Trat er auf- und las sich eins.
Blieb der Beifall auch sehr schwach,
Lebhaft klatschte der Verlach.
2.
Dies war Lautensack. Hiernach
Richard Alfred Meyer sprach.
Die mäandrische Verkrümmung
Freier Verse wirkte Stimmung.
Seine ?Semilasso?- Dichtung
Paßt nicht sehr in meine Richtung.
Eine klein Bohèmegeschicht
Folgte und gefiel mir nicht.
Denn Erotik, A.R. Meyer,
Ist nicht Dichtung, - A.R. Meyer!
Und bei dieser Dichtkunst Mängeln
Wuchs der Wunsch, sich rauszuschlängeln.
3.
Mich mäandrisch rauszuschlängeln
War mein Wunsch, bei allen Engeln.
Aber wer sich still bezwang,
Das war ich auf meiner Bank.
O, ich möchte von Paul Zech´en,
Den ich schätze, hier nicht sprechen.
Nur Frau Resi Langer sei
Schnell erwähnt noch, eins zwei drei:
Las mit vielem schönem Fleiße
Schur und Ruest und Herrmann (- Neisse)..
Einen ganzen Dichterreigen..
(Lichtenstein nicht zu verschweigen.)
[1912]