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Das Grab des Riesenkönigs bei Kemnitz

Informationen

Literaturangabe:

Kuhn, Adalbert
Märkische Sagen und Märchen, Berlin 1843

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Das Grab des Riesenkönigs bei Kemnitz

Das Grab des Riesenkönigs bei Kemnitz

Etwa eine halbe Meile von Pritzwalk liegt das Dorf Kemnitz, dessen Feldmark mit großen Steinmassen bedeckt ist, die zum Teil in größeren oder kleineren Hügeln zusammengetragen sind, aber so regelmäßig, daß unten die großen, oben die kleineren Steine liegen. Einer dieser Hügel ragt vor den andern weit hervor, denn er ist wohl über 20 Fuß hoch und hat 120 Schritt im Umkreis; auch besteht er durchweg aus Feldsteinen, zwischen denen sich nur wenig Erde angesetzt hat. Man erzählt, unter ihm sei der Riesenkönig begraben, und seine Gebeine ruhten in einem goldenen Sarg, den ein silberner und eiserner umschlössen. Doch hat´s mit dem letztern nicht ganz seine Richtigkeit, denn die Kemnitzer, die besonders gern den silbernen und goldenen Sarg haben möchten, haben vor einigen Jahren drei Tage lang die Steine hinweggeräumt, aber nur einige tönerne Urnen mit Asche und verbrannten Knochen gefunden.

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