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Das heimliche Gericht

Informationen

Literaturangabe:

Kuhn, Adalbert
Märkische Sagen und Märchen, Berlin 1843

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Das heimliche Gericht

Das heimliche Gericht

In dem ältesten an der Spree gelegenen Teil des Schlosses zu Berlin, sagt man, befinde sich noch von alten Zeiten her in dem Turm, welcher der grüne Hut heißt, eine steinerne Figur, eine Jungfrau, mit einem Schwert in jeder Hand. Hierher sollen vor alters Verbrecher, die man nicht öffentlich hinrichten wollte, geführt sein, und sobald sie vor die Bildsäule getreten, hätten die Schwerter mittels eines Federdrucks denselben augenblicklich das Haupt vom Rumpf getrennt; der Körper wäre aber dann durch eine Falltür tief hinab in den Turm gestürzt, wo er dann bei Kröten und Molchen vermodert.

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