Der Markgrafenstein
Der Markgrafenstein auf dem Rauhischen Berge bei Fürstenwalde, von Julius Schoppe an Ort und Stelle gezeichnet und von Tempeltey lithographiert
Es ist von nicht geringer Bedeutung, daß uns dieser Granitfels in seiner ganzen colossalen Lage vor Augen erhalten wird, ehe man ihn, wie jetzt geschieht, zu obgedachten Arbeiten benutzte. Er liegt auf dem linken Spreeufer, sechs Meilen von Berlin aufwärts, Fürstenwalde gegenüber und, verhältnißmäßig zu jenen Gegenden, hoch genug, bei Fuß über der Meeresfläche, und zwar nicht allein, sondern es finden sich in dessen Nähe noch zwei andere, ein schon bekannter und ein erst neuerlich entdeckter. Der Gipfel der Rauhischen Berge, ungefähr dreihundert Schritte nördlich von dem Markgrafenstein, erhebt sich Fuß über das Meer.
Das Dorf liegt niedriger, auf einem lettenreichen Plateau, dessen Boden gegen den Fluß nicht allmählich abhängend ist, sondern ungefähr auf halbem Wege sehr bestimmt und scharf über dem mittlern Wasserstand des Flusses absetzt. Diese untere Ebene besteht aus echt märkischem Sand. Dieses linke Ufer ist auf- und abwärts reich an kleineren Granitblöcken.
Diese Gegend ist höchst merkwürdig, da eine so bedeutende Höhe hier vorwaltet und die Spree von ihrem Weg nach der Oder zu dadurch abgelenkt scheint.
Hierüber dürfen wir nun von Herrn Director Klöden, in Fortsetzung seiner Beiträge zur mineralogischen und geognostischen Kenntniß der Mark Brandenburg, die sichersten Ausklärungen erwarten, wie wir ihn denn um Plan und Profil jener Gegenden ersuchen möchten. Glücklich würden wir uns schätzen, wenn Granit hier wirklich in seiner Urlage anstehend gefunden würde, und wir uns der bescheidenen Auflösung eines bisher allzustürmisch behandelten wichtigen geologischen Problems näher geführt sähen.