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Der schwedische Oberst Rosenberg

Informationen

Literaturangabe:

Haase, Carl Eduard
Sagen der Grafschaft Ruppin und Umgebung, Neu-Ruppin 1887

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Der schwedische Oberst Rosenberg

Der schwedische Oberst Rosenberg

Hinter Feldberg führt von Fehrbellin her ein Fußsteig, welcher hinter den Scheunen in den Lenzker Weg einmündet. Hier begann ehedem ein langgestreckter Hügel, der den Namen Rosenberg führte. Nach einigen war es eine Schwedenschanze, nach andern der Grabhügel eines schwedischen Oberst mit Namen Rosenberg. Diesen hatte, wie man erzählt, der schwedische General nach der Schlacht bei Fehrbellin zurückgelassen, damit er mit seiner Schwadron den Rückzug decke. Der aber hatte vor den Brandenburgern solche Angst bekommen, daß er für die Nacht einen Überfall fürchtete. Wie nun die Nacht hereinbrach, ließ er plötzlich satteln und floh in das Luch hinein - und seine Schwadron mit ihm. Doch der General wurde seiner wieder habhaft, ließ ihn niederschießen und verfluchte ihn mit den Worten: "Ewig sollst du Hund fliehen, bis dich die Hölle kriegt." Seit jener Zeit nun erhob sich plötzlich, wenn nachts der Wind heulte, aus dem Hügel ein großer, bärtiger Schwedenoffizier auf einem Schecken mit feuersprühenden Nüstern. Die Gestalt wendete sich zum Rhin, das Roß begann mit den Hufen Funken zu schlagen, und sausend stürzten Roß und Reiter in den Fluß. Wenn sie auf dem anderen Ufer wieder zum Vorschein kamen, folgte ihnen unter lautem Lärm eine ganze Schwadron Reiter. Der Ritt ging weit in das Luch hinein, wo die ganze Schar plötzlich in einem großen, mit vielen Türmen geschmückten Gebäude verschwand. Aus dem Innern desselben heraus aber vernahm man Ächzen und Stöhnen und dazwischen den Ruf: "Hilfe, Hilfe! Ich verbrenne!" Mit dem Glockenschlag eins war alles verschwunden, und nur auf dem Hügel konnte man am andern Morgen noch die übergroßen Hufabdrücke eines Pferdes sehen.

Seitdem der Hügel eingeebnet ist, scheint der Oberst Ruhe gefunden zu haben.

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