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Die Brauer von Bernau

Informationen

Literaturangabe:

Schäfer, Gustav
Die Mark und Berlin im Spiegel der Dichtung, Berlin 1926

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Die Brauer von Bernau

Die Brauer von Bernau

?Wer noch kein Bier getrunken
In Bernaus Schenken hat,
Daß er vom Stuhl gesunken,
Berauscht und übersatt, -
Ob Ritter oder Bauer,
Er ist kein zünft?ger Mann.?
So rühmten sich die Brauer
Von Bernau lobesam.

?Wollt ihr euch also loben,?
Rief da die Bürgerschaft,
?So zeigt die Wunderproben,
Von eures Bieres Kraft!
Zwölf Mannen woll?n wir losen
Mit dickem Bauch und Kinn,
Die setzt in Lederhosen
Hier auf die Bierbank hin.

Die Bank sollt ihr bestreichen
Mit eurem besten Bier;
Trunk sollt ihr ihnen reichen
Bis morgens um halb vier.

Wenn sie sich dann erheben
Nicht können von der Bank,
Weil fest die Hosen kleben,
Ist malzig euer Trank.? -

Es gossen Bernaus Brauer
Wohl auf die Bank das Bier;
Es saßen wie eine Mauer
Die zwölf bis halber vier.
Und als sie nun die Reste
Getrunken von der Zech?,
Da klebten alle feste,
Als säßen sie im Pech.

Sie konnten sich nicht heben
Und von der Stelle gehn,
Sie blieben weiter kleben
Bis morgens um halb zehn.
Doch staunend lief jetzunder
Herbei die Bürgerschaft
Und schrie: ?Das Bier tut Wunder!
Das Bier hat Malz und Kraft!?

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