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Die Eroberung von Brandenburg an der Havel (928)

Informationen

Literaturangabe:


Res gestae Saxonicae I, 35

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Die Eroberung von Brandenburg an der Havel (928)

Während er noch die Bürger an solche Einrichtungen und Zucht gewöhnte, fiel er plötzlich über den Slawenstamm der Heveller her, ermüdete sie durch viele Kämpfe, schlug bei einem sehr heftigen Froste auf dem Eise ein Lager auf und eroberte die Stadt Brennaburg durch Hunger, Schwert und Kälte. Mit dem Falle der Stadt bemächtigte er sich des ganzen Landes. Dann wandte er sich gegen Daleminzien, dessen Bekriegung ihm schon sein Vater vorzeiten überlassen hatte, belagerte die Stadt Cana und eroberte sie endlich am zwanzigsten Tage. Die Stadt überließ er seinen Kriegern zur Plünderung; alle Erwachsenen wurden niedergemacht, die Knaben und die Mädchen für die Gefangenschaft aufbewahrt.

[Die aus der Zeit um 1000 stammenden Aufzeichnungen von Widukind (gest. 1004), einem Mönch im Kloster Corvey, berichten von den kriegerischen Auseinandersetzungen, die der deutsche König Heinrich I. zur Sicherung der östlichen Reichsgrenze gegen die Slawenstämme zwischen Elbe und Oder führte. Der Name "Brennaburg" ist hier zum ersten Mal belegt. Bis zum Tode Heinrichs I. (936) war die Landschaft zwischen Elbe und Oder in die weltliche Herrschaft des Reiches mit einbezogen; 948 wurden auf dem Fürstentag in Magdeburg die beiden Bistümer Havelberg und Brandenburg gegründet und somit die christlich-kirchliche Ordnung auf das eroberte Gebiet ausgedehnt.]

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