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Die Hussiten in Neuzelle

Informationen

Literaturangabe:

Gander, Karl
Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreise Guben, Berlin 1894

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Die Hussiten in Neuzelle

Die Hussiten in Neuzelle

Obschon der Landvogt Hans von Polenz alles aufbot, den Hussiten Widerstand zu leisten, so drangen diese doch im Jahr 1429 in die Niederlausitz ein, eroberten die Stadt Guben und überfielen das Kloster Neuzell gewaltsam und blutdürstig. Sämtliche Geistliche, unter denen sich auch der Abt Petrus befand, wurden von den Hussiten auf das grausamste verstümmelt und ermordet. Nachdem sie die Abtei samt der Kirche entheiligt, alles ausgeplündert und verwüstet hatten, steckten sie auch die Klostergebäude und die Kirche in Brand. Schon knisterte das Feuer und drohte die dürren Sparren des Kirchdaches in helle Flammen zu bringen, als es einem auf dem Kirchboden sich verborgen haltenden Laienbruder namens Koch gelang, das zu wiederholten Malen angelegte Feuer aus nicht weit davon entfernten und mit Wasser gefüllten Gefäßen zu löschen und so das Gotteshaus vor der gänzlichen Verwüstung zu retten.

Zum dankbaren Andenken an diesen mutigen Bruder wurde das Gut seiner Verwandten in dem benachbarten Dorf Schlaben, aus welchem er gebürtig war, von allen dem Kloster zu leistenden Diensten auf ewige Zeit befreit.

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