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Die Keule am Tor zu Jüterbog

Informationen

Literaturangabe:

Kuhn, Adalbert; Schwartz, Wilhelm
Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche, Leipzig 1848

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Die Keule am Tor zu Jüterbog

Die Keule am Tor zu Jüterbog

In Jüterbog hängt an einem der Torflügel eine hölzerne Keule von mehreren Fuß Länge, darunter ist eine Tafel befestigt, auf der folgendes geschrieben steht:

Wer seinen Kindern gibt das Brot
Und leidet nachher selber Not
Den schlag? man mit dieser Keule tot.

Dazu wird erzählt, es sei einmal ein reicher Mann gewesen, der habe drei Söhne gehabt, denen er bereits bei seinen Lebzeiten all sein Vermögen gegeben und nachher habe er selbst darben müssen, da ihn keins von seinen Kindern hat unterstützen wollen. Als er nun gestorben, sind seine Kinder schnell mit den Gerichten gekommen, um zu sehen, ob nicht noch etwas zu erben sei, aber da haben sie nichts als einen großen schweren Kasten gefunden, und als man ihn geöffnet, ist er mit Steinen angefüllt gewesen, und darunter hat die Keule mit der Tafel und eine Verordnung gelegen, daß man beides am Stadttor aufhängen solle. Und das ist auch geschehen.

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