Die Römerschanze und der Kirchberg bei Potsdam
Die Römerschanze und der Kirchberg bei Potsdam
Etwa eine halbe Meile von Potsdam, der Nedlitzer Fähre gegenüber am Krampnitzsee, liegt auf einer Anhöhe, die sehr steil zum Wasser abfällt, nach der Landseite zu aber flacher ist, jedoch hier ehemals durch einen Graben, der jetzt halb verfallen ist, geschützt war, ein Wall, an dem noch die Spuren der Eingänge sichtbar sind. Er führt jetzt allgemein den Namen der Römerschanze, weil die Gelehrten eine Zeitlang behaupteten, er sei ein Werk der Römer, die bis hierher vorgedrungen; jedoch nennt man ihn in der Volkssprache noch die Rööverschanze, und mag sie ihren Namen wohl von den Räubern, die in alten Zeiten hier eine sichere Zuflucht fanden, tragen. Daher rührt auch wohl der Glaube, daß hier große Schätze in der Erde verborgen seien, was schon manchen veranlaßte, sich vergeblich mit Graben abzumühen.
Unweit von dieser sogenannten Römerschanze liegt auf einer Anhöhe zwischen dem Weißen- und Krampnitzsee ein Rest von altem Mauerwerk, von Moos überdeckt, auch hat man dort Messer und anderes Gerät gefunden, und seit alter Zeit trägt diese Anhöhe den Namen "der Kirchberg". Es soll nämlich hier, als die christliche Lehre in diesen Landen sich verbreitete, die erste christliche Kirche gestanden haben und später zerstört worden sein.