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Drohbrief Dietrich von Quitzows an die Bauern in Blanckenburg bei Berlin (um 1400)

Informationen

Literaturangabe:

Riedel, Adolph Friedrich
Codex diplomaticus Brandenburgensis

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Drohbrief Dietrich von Quitzows an die Bauern in Blanckenburg bei Berlin (um 1400)

Tu Blanckenborch
Wetet Schulze vnd bure tu Blanckenborch, wu gy my von stund an nicht entrichten sesteyn schock bemesche grossen, tu der Hans Strobandynnen vor myn rente, dy my Juwe herren van den Berlin genommen hebben tu Kopenick, vnd wo gy ock van stund an nicht an kamen med juwen wegene tu Botzow vnd furen my holt, so will ick Jw nehmen allent, dat gy hebben. Juwe antwort.

Wisset, Schulze und Bauern in Blanckenburg, wenn Ihr mir nicht von Stund an 16 Schock böhmischer Groschen zu Händen des Hans Strobandtin als meine Rente entrichtet, die mir Eure Herren von Berlin genommen haben zu Köpenick, und wenn Ihr nicht auch von Stund an mit Euren Wagen nach Bötzow kommt und mir Holz anfahrt, so will ich Euch nehmen alles, was Ihr habt. Eure Antwort (erwarte ich).
Dietrich von Quitzow

[Befördert durch die Wirren um die Herrschaft in der Mark Brandenburg, deren Gebiet vom Markgrafen Sigismund 1388 an seine Vettern Jost und Prokop von Mähren verpfändet worden war, machte sich das Raubritterunwesen in der Mark Brandenburg breit. Die Städte versuchten, sich durch die Gründung von Städtebünden gegen die Angriffe der Ritter zu wehren. Zu den berüchtigten Raubrittern gehörten die Brüder Dietrich und Hans von Quitzow. Übersetzung des mittelniederdeutschen Textes in: Quellen zur brandenburgisch-preußischen Geschichte, hrsg. von Hans Bahr, Leipzig o. J. (1914), Bd. 1, S. 103 f. (Voigtländer Quellenbücher Bd. 79)]

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