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Fall der Quitzows (1414)

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Fall der Quitzows (1414)

Fall der Quitzows (1414)

De milde Christ van hemelrik
der mark to troste sekerlik
het geben marggraf Friderik
den edlen fursten lobesamen.

Hi ist ein furste von hoger ard,
hen und hen war hi sich kart,
hi si leie ader wolgelard
di loven alle sinen namen.

Die werlich wol to loven stat:
god selber in siner majestat
mit des ganzen hemels rad
den fursten het erwecket.

Sint uns der kaiser ist entwesen,
het kein man werlich ni gelesen,
dat enich furste wer gewesen
di di rober het erschrecket.

Alse her Fridrik het getan,
di weder sinen hulden wolden stan,
so de kuckuk weder der kran,
di dar vleget swinde.

Die Quitzoen haben gesworen ein eid,
wi sie den fursten machden leid,
dar to weren se mit liste bereid
mit erem ingesinde.

Sie wugen den fursten so ein scherf,
hi was er tand von Nurenberg:
?het hi vor unse flote gewerf,
des willn wi wol genesen!

Vor dusent si wi ane var,
aber regent fursten noch ein jar,
des achten wi kleine so ein har,
si bringen Hunen aber resen.

Sie komen varen aber riden
mit bussen tartzen ader mit bliden,
di willn wi werlich so verschiden,
dat twei den dridden laden!?

Di furste wolden fechten sunder swerd,
hi gaf den Quitzowen panzer und perd,
doch was hi vor en onververt
und wuch der lande schaden,

So hi rede hade vorloren
den graven von Hohenloh wolgeboren,
Darto sinen andern rad gesworen,
di god behude vor aller swer!

Dat leid di furste vorbedachte,
na striden jagede hi gar sachte,
lifliken mit en kosede und lachde
na frede stund all sin beger.

Di Quitzowen weren van dollen mod,
sie spraken ?gulde it hand oder fot:
wi hebben di flote in unser hod,
hi schal uns nicht verjagen!?

Des worden di fursten balde voreint,
di mit ritterschap weren beleint
und sik mit truwen haden vorseint
mit frunden und mit magen.

Di reise ward lenger nicht gespart:
di edelen fursten van hoger ard
si togen to der herevard,
si wolden striden alle.

Di bischop von Meideborg quam to hand,
er Gunter von Swarzborg is hi genant,
to Plawe vor dem flote gerant
mit groten loveschalle.

Den edlen heren von Sassen
schal man furstlichen passen
tor Golzow upper gassen
vor di gode veste.

Hi let dar sweven sine van,
hi sprak ?gi ritter, wol hir an!
it will hir an ein stormen gan,
ein iederman do dat beste!?

Darnegest sach man wanken
to Frisik bi den planken
vil manigen stolten Franken,
di wolden ritter werden.

Die sprungen hoch als di duwen,
si worden geschoten durch die huwen,
dat man di pile must utcluwen,
und velen do der erden.

Sie schoten mit bussen grote stein,
di ritter repen algemein:
?help uns Maria, maget rein,
dat wi disen homod sturen!?

Maria was dar schire bereit,
so si noch vil manigem deit,
di na eren hulden steit
und halp die bannir schuren.

Dat weder was gar ungestalt,
it regende, snide und was gar kald,
her Friderik kreich der flote gewald,
so it god sulwer wolde.

Plawe, Frisick und Rathenow
di hulden den heren, des weren si frow,
darto di van Buten und Golzow,
recht so dat wesen scholde.

Des togen dun di fursten van ein,
ein iderman na siner heim,
vil was er geschoten dorch di bein,
da sie di krucken reden.

Ach riker god, du furste god,
alle tid si hi van di behob
dorch din vil hilge dure blod,
hi steit na guden freden.

Darto sine edle frawe zart,
lat si von di nicht sin geschart,
so sint si beide wol bewart
in dinem ewigen rike.

Dat wi alle kamen aldar
des helpe uns Maria sunder var
an der hiligen engel schar,
dar wi leben ewiglike.

Di uns dissen reigen sang,
Niclaus Uppslacht is he genant,
to Brandenborch is he wol bekannt,
hi lovet di fursten mit flite!

[Das Lied ist in der Chronik des Rathenower Chronisten Thomas Neumann überliefert. Nikolaus Upslacht lebte in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Brandenburg/Havel.]

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