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Sanssouci

Informationen

Literaturangabe:

Giersberg, Hans-Joachim; Müller, Harald
250 Jahre Sanssouci. Texte und Bilder, Berlin 1994

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Sanssouci

Sanssouci

Hoch auf eines Hügels Rücken,
Wo das Auge mit Entzücken
Schweift, so weit der Himmel blau,
Hebt gebietend sich der Bau.
Hohe Kunst ward dran gewendet:
Sorglich schuf und meisterlich
Mir des Meißels Hieb und Stich
Steingestalten formvollendet,
Die das Ganze prächtig schmücken,
Ohne lastend zu erdrücken.
Morgens taucht mein Schlößlein ganz
Sich in goldnen Frühlingsglaflz,
Der es begrüßt, wenn es erwacht.
Sechs bequeme Treppen lassen
Nieder über sechs Terrassen
Mählich sacht
Euch zum Haine niedersteigen,
Euch zu flüchten
In die grüne Dämmernacht.
Dorten läßt dann unter dichten,
Unter hundertfarbigen Zweigen
Schöner Nymphen Schelmerei
Sprudeln über Marmorglieder ? Gabs seit Phidias jemals wieder
Solche Meisterbildnerei?
Diese stille Einsamkeit
Ist mir Bollwerk,
Wehr und Turm
Wider jeden Stoß und Sturm
Dieser wildbewegten Zeit,
Wider alles, darein so gern
Uns die Menge möchte zerrn,
Uns, die Weisen, die dem Wissen,
Die den Künsten sich geweiht.
Ach, d?Argens, besieht man?s recht,
Ist das menschliche Geschlecht
Nichts als gierig, dumm und schlecht!


Friedrich II. von Preußen, in einem Gedicht an den Marqui d?Argens
1747

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